Michael hat geschrieben: ↑Fr 17. Jul 2020, 08:40
Spice hat geschrieben: ↑Fr 17. Jul 2020, 08:17
Hiob und ich haben uns zuletzt nicht mehr über den biblischen Text ausgetauscht, sondern darüber, wie Gott
heute einen Text gestalten müsste, durch den er als Schöpfer gewürdigt werden würde.
Sind die deutschen Übersetzungen so unverständlich? Manche vielleicht, aber generell? Denkst du, dass Gott andere Aussageinhalte mitteilen würde? Ich wiederum denke, das sind rein menschliche Überlegungen und keine göttlichen Worte.
Oder anders ausgedruckt, nur weil unser wissenschaftliches Weltbild heute anders ist, hat Gott deswegen sein Weltbild geändert? Wir korrigieren also Gottes Weltbild? Naja, darauf setze ich ein Gelächter.
Der heutige Mensch, der naturwissenschaftlich gebildet ist,
kann heute einen solchen Text nicht als wahr anerkennen. Und mit "kann nicht", meine ich damit "ist unfähig dazu, ob er will oder nicht".
Während die Anerkennung dieses Textes bei seiner Entstehung auf allgemeine Zustimmung gestoßen sein dürfte, wie eben heute das naturwissenschaftliche Weltbild.
Der Glaube an den Schöpfungsbericht bringt ja selbst den Christen nichts, sondern verwickelt sie in allerlei Schwierigkeiten und lenkt sie vom Wesentlichen ab.
Einzig wichtig ist lediglich der Hinweis auf die Gottesebenbildlichkeit des Menschen. Die muss sich aber auch anderweitig nachweisen lassen.
Also, im Allgemeinen ist der Schöpfungsbericht weder für Christen fruchtbar (im Sinne neuer weiterführender Gedanken anregend), noch für die Nichtchristen glaubhaft.
Der Autor des Schöpfungsberichtes ist ja nicht Gott selbst. Sonder hier sagt ein Unbekannter etwas über Gott aus. Und das kann man so verstehen, wie auch das Gilgamesch-Epos etwas über Gott aussagt, und eine Präzisierung der Aussagen damals ähnlich stattfand, wie die Präzisierung wissenschaftl. Erkenntnisse heute.
Nicht Gott wandelt sich, aber die Einsichten über Gott und die Schöpfung wandeln sich.