Hiob hat geschrieben: ↑Mi 21. Okt 2020, 15:02
Zippo hat geschrieben: ↑Mi 21. Okt 2020, 13:46
Ich frage mich immer, wo du diesen Gott her hast ? Diesen Alluniversalen Gott, für den es keine Grenzen im Handeln und Denken zu geben scheint.
Spontan würde ich sagen: Aus der Bibel. ---- Aber da müsste ich jetzt wieder wühlen - vielleicht haben Mitforisten irgendwelche Zitate dazu drauf.
Ich würde eher sagen, daß sich Theologen diesen theoretischen Gott am Schreibtisch ausgedacht haben, obwohl er weder in der Bibel und noch viel weniger im täglichen Leben zu finden ist.
Dann hat man ein paar Bibelverse gesucht, um diesem theoretischen Konstrukt Rückhalt zu geben, aber wenn die Probleme kommen, stürzt dieses Gebilde unweigerlich zusammen.
Hiob
Die andere Antwort wäre: Wie soll es am Ende ein "Alles in Einem" geben, wenn es nicht das gibt, in das konkurrenzfrei alles einfließen kann? --- Sind wir uns einig, dass der Satan KEINE gleichwertige Konkurrenz zu Gott ist? - Oder hältst Du ihn für eine gleichstarke Macht auf Augenhöhe?
Dieses "Gott alles in Einem" ist auch so ein theoretischer Gedanke. Gott wirkt alles und in allen, lese ich in 1 Kor 12,6. Da geht es um die Begabungen der gläubigen Christen.
Gott soll alles und in allen sein, als Endergebnis der Herrschaft Jesu 1 Kor 15,28
Solche und ähnliche Verse kann ich in der Bibel lesen. Von "Gott alles in Einem" kann ich nichts lesen. Vielleicht könntest du in einem gesonderten thread mal erklären, wie das gemeint ist.
Was Satan angeht, sehe ich weltlich gesehen ein hohes Potential. Dem Erstgeborenen kann er durchaus Konkurenz machen. Wie erklärst du dir sonst , daß direkt von Anfang an so viel Leid und Elend über die. christliche Gemeinde gekommen ist. Hast du schon mal daraufhin die Aüostelgeschichte untersucht oder eine Kirchengeschichte gelesen ?
Die weltlichen Geschichtsbücher geben auch einen Einblick in die große Macht, die dieser Satan auf dieser Erde entfaltet.
Unsere Schöpfergott hat diese ganze Himmelswelt ins Leben gerufen, aber real sind in dieser Welt ja wohl zwei kontrahierende Mächte auszumachen. Die gute Macht ist unser Herr Jesus Christus mit seinen ihm treuen Engelscharen und die böse Macht ist Satan mit seinen Dämonen. Mt 28,18, Off 12,7-12
Hiob
Zippo hat geschrieben: ↑Mi 21. Okt 2020, 13:46
Das Gottesveständnis ist doch bei dir schon vorher fertig
Nee - das hat Jahrzehnte gedauert, in denen ich nicht nur die Bibel gelesen habe, sondern viel mit Theologen/Geistlichen (meistens konservative Katholiken, weil es sich so ergab) gesprochen habe.
Ich bin in eine freie Brüdergemeinde gegangen und da haben manche Geschwister auch gewisse Dogmatiken übernommen, ohne sie vernünftig zu prüfen. Wenn es einem gut geht, braucht man das ja auch nicht.
Wenn es einem schlecht geht, hinterfragt man die herrschenden Dogmatiken, um das eigene und überhaupt das Elend in der Welt besser zu verstehen.
Hiob
Zippo hat geschrieben: ↑Mi 21. Okt 2020, 13:46
Wer gibt dir das Recht für solch eine "geistliche" Bewertung ?
Die Bibel und der Einfluss von Geistlichen - und natürlich eigenes Nachdenken und Empfinden. --- Das macht jeder so - auch Du hast ein Gottesverständnis.
Ich habe mich aufgrund meiner schwierigen Lebenslage etwas genauer mit den Aussagen über Gott beschäftigt und bin zu dem Schluß gekommen, daß Theologen allzu vorschnell Schlüsse ziehen. Es ist natürlich der Wunsch eines jeden Theologen Gott groß zu machen, aber vielleicht sollten man doch lieber auf den Boden der Realität bleiben. Denn eine zu große Erwartungshaltung kann leicht enttäuscht werden.
Es kann zu Fehlhandlungen kommen. Manchmal kann man vor einer Gefahr fliehen und wer das nicht tut und denkt, Gott wird uns schon schützen kommt damit um.
So war es mal in Königsberg, als die Rußen kamen. Gott hat der Gemeinde gesagt, sie sollten fliehen und die das gemacht haben wurden gerettet, die das nicht getan haben, wurden vergewaltigt und kamen um.
Ein wichtiger Schritt, um das Gottesbild realistischer zu gestalten. wäre, die Bibel mal wörtlicher zu lesen und nicht mit einem dogmatischen Gottesverständnis im Hinterkopf zu verfälschen. "nun aber weiss ich" heißt dann genau das was dort steht.
Und wenn Gott etwas gereut, dann hat er es eben so nicht gewollt. 1 Mo 6,6 Die Sintflut war dann keine Fügung Gottes, sondern ein bedauerliches Ergebnis und Gott zieht seine Konsequenzen.
Meisterhafte Fügung ist dagegen, daß sich diese Sintflut als großes Vorbild für das große Endgericht in die Bibel einfügt.
1 Mo 18,20-21 beweist dann, daß der HERR tatsächlich herabkommen mußte, um die Situation in Sodom und Gomorra zu erforschen, bevor dann das Gericht über Sodom und Gomorra kam.
Beides spricht schon mal gegen eine Allwissenheit. Denn die Reue Gottes, beim Anblick der Menschheit wäre nicht echt, wenn er das alles vorher schon gewußt hätte und die Situation in Sodom und Gomorra hätte nicht erst von Engeln anihn herangetragen werden müßen.
Hiob
Zippo hat geschrieben: ↑Mi 21. Okt 2020, 13:46
ich glaube, daß es besser ist, bei der unmittelbaren Bedeutung des Wortes "jada" zu bleiben.
Wenn Du damit zurecht kommst, ist es so gefügt.
Raffinierter Bursche !
Hiob
Zippo hat geschrieben: ↑Mi 21. Okt 2020, 13:46
Mein gesunder Menschenverstand sagt mir aber, daß sich Ereignisse schon immer wie eine Perlenkette aneinandergereiht haben und deswegen hat es immer schon eine Zeit gegeben.
So denke ich im Alltag ebefalls.
Warum soll es dann bei Gott anders sein ? Gibts da keine Abfolge der Ereignisse ?
Hiob
Zippo hat geschrieben: ↑Mi 21. Okt 2020, 13:46
nenne mir doch einen Bibelvers, der aussagt, daß Gott die Zeit geschaffen hat.
"in den Tagen der Vorzeit" (Vor-Zeit!) (2.Kön. 19,25). - Manchmal heißt des dort auch "Urtage" oä. ---- Auch das "Im Anfang schuf Gott" zeigt, dass es kein vorher gab, aber Gott schon war.
Deswegen kann es die Zeit doch trotzdem gegeben haben. "in den Tagen der Vorzeit" wird aus dem Wort "qedem" abgeleitet. Eigentlich heißt es "Osten" und wird auch verwendet, als Gott die Pflanzung des Garten Edens beschreibt. Er hat ihn im Osten gepflanzt. 1 Mo 2,8 , vielleicht im Osten des Zweistromlandes.
Dieses Wort hat also lange Entwicklung gehabt und meine sprachlichen Studien haben ergeben, daß es sich um einen unbestimmetn Anfang handelt oder ein unbestimmtes Ende. Später ist dann das Wort für Ewigkeit daraus abgeleitet worden.
Irgendwann hat sich Gott eben übelegt, daß er durch König von Assyrien ein Strafgericht über Israel kommen lassen wollte. Jes 7,17-20 Aber, weil Hiskia insgesamt eigentlich ein ganz guter König war, hat er sich dieses Strafgericht für die nachfolgenden Könige aufgespart.
Da hat nicht Gott außerhalb unseres Zeitsystems drüber nachgedacht, daß wäre zu weit interpretiert.
Hiob
- Oder nimm:
1Mo 1,14
Und Gott sprach: Es werden Lichter an der Feste des Himmels, die da scheiden Tag und Nacht und geben Zeichen, Zeiten, Tage und Jahre
Das ist die astronomische Uhr, aber durch die Lichter an der Feste des Himmels ist keine Zeit entstanden.
Hiob
Entscheidend ist die Frage, was mit "Vor-Zeit"/"Urtagen" gemeint ist und was "vor" dem "Anfang" "ist" ("war" kann man ja nicht schreiben). - Wie auch immer: Ich WEISS, dass der Satz "Nach der bibel hat Gott die zeit erschaffen, genau wie alles andere" innerhalb des großkirchlichen Verständnisses gang und gäbe ist. - Wenn ich wieder mal einen treffe, frage ich mal genauer nach.
Mit "qedem" ist schon mal die ferne Vergangenheit gemeint. So wie in Micha 5,1 ElbÜ. Da wird von den Tagen des Erstgeborenen gesprochen und das war in der fernen Vorzeit, bevor es eine weitere Schöpfung gab. Kol 1,15, also vor aller Schöpfung.
Fortsetzung folgt
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.