Hast du nicht erfasst, was ich damit ausdrücken wollte? Wollte ich damit sagen, dass wir alle Jesusse sind? Eben nicht. Ist dir die Rhetorik der Argumentatiosweise nicht geläufig? Das wäre aber die Schlussfolgerung aus trinitarschen Ausführungen, wenn man das konsequent zu Ende denkt.
Anhand solcher Vorgangsweisen (wie man also ein Schriftwort auslegt) kann man studieren wie das dogmatische Denken abläuft. Es werden Sätze aus ihrem Kontext herausgelöst um sie zu Aussagen umzuformen, die der Schreiber gar nicht im Sinn hatte, wie aber der Geist des Auslegers dazu denkt.
Derart entstehen auch dogmatisch geprägte Übersetzungen aus dem Grundtext. Nur ist das auch die Art und Weise wie ein falscher Sauerteig eindringt. Derart wird es tradiert von Generation zu Generation. Darum betone ich immer wieder den HG, der in uns das aufzeigt.
Der unbedarfte Leser merkt das nicht, er nimmt an, es wird ihm die reine Wahrheit präsentiert, denn jeder beruft sich ja auf "die Bibel". Man sei also "bibeltreu" und verwechselt das auch mit der Treue zu Jesus ad personam.
Ich bin vor kurzem meine erste Gemeindelehre durchgegangen, die ich absolviert hatte, kurz nachdem ich mich bekehrt hatte. Heute erst fällt mir auf, dass ich dabei auch dieses Kamel geschluckt habe. Es war mir damals gar nicht bewusst, dass sie trinitarisch verseucht ist.
Aber das wurde nicht in uns indoktriniert, das war einer der angenehmen Seiten einer charismatischen Gemeinde, die den Fokus auf Nachfolge unter der Leitung des HG legt, womit es jahrelang kein Probem war. Erst in einer Gemeinde, in der das Wirken des HG kaum wahrnehmbar ist, wurde es zum Problem. Was sagt das?
Ach, ich kann schon Lieder davon singen, welchen Irrsinn diese Theologie anrichtet. Aber Gott tut nichts umsonst. So wurde es mir wichtig in dieser Hinischt auch ein Diener des Wortes zu werden. Ich tue das von Herzen.