Hiob hat geschrieben: ↑Do 12. Aug 2021, 15:05
Zippo hat geschrieben: ↑Do 12. Aug 2021, 11:19
Christen schaffen einen seltsamen Spagat, einerseits kennen sie die Wahrheit und wissen von Gott und einem Leben nach dem Tod.
Zustimmung.
Zippo hat geschrieben: ↑Do 12. Aug 2021, 11:19
Sie leben aber noch in der Welt und erwarten hier von Gott die Lösung aller ihrer weltlichen Probleme.
Widerspruch. - Ich bin nie auf den Gedanken gekommen, dass Gott weltliche Probleme löst. Das KANN er zwar und tut es manchmal auch, aber oft genug auch nicht. - Dies hat aus meiner Sicht damit zu tun, dass Tod und Leid jeweils ein Hinführungs-Instrument zum geistlichen Leben sind, also das Weltliche kein endgültiger Selbstwert an sich ist.
Hast du denn weltliche Probleme ? Ich hatte einen Arbeitskollegen, der war ein guter Christ, starb aber nach längerem Leiden mit 40 Jahre. an einem Gehirntumor und hinterließ eine Frau mit zwei Kindern. Er hat sich sicher gewünscht, geheilt zu werden, aber Gott hat es nicht gemacht.
Tod und Leid können schon mal auf den Gedanken bringen, daß das Leben ein Ende hat und vielleicht beschäftigt sich der Mensch mit Gottes Angebot, das ewiges Leben nach dem Tod verheißt. Hiob 14,14 hat auch solche Gedanken und hätte ein solches Angebot gerne gehabt. Mit Hiob 19 wird ihm ja auch Hoffnung gemacht.
Der Herr Jesus verspricht aber erst ewiges Leben, wenn man an ihn glaubt und ihm nachfolgt. Joh 11,25-26
Aber hatte Martha in diesem Zusammenhang nicht den Wunsch, daß ihr Bruder Lazarus wieder lebendig wird ?
Haben gläubige Menschen den falschen Gedanken, wenn sie von Gott von einer Krankheit erlöst werden wollen ?
Hiob
Zippo hat geschrieben: ↑Do 12. Aug 2021, 11:19
Gott nutzt Satan, um den Menschen zu prüfen, entweder fällt er ab und er will von Gott nichts mehr wissen oder er wendet sich hin zu ihm.
Hier würde ich "zu prüfen" ersetzen durch "erkennen zu lassen". Gott ist kein Oberlehrer. ---- Hiob kommt durch sein Leiden zu Erkenntnissen, die er ohne Leiden nicht hätte bekommen können.
Eigentlich wollte ja Satan den Hiob prüfen. Hiob 1,10-11, Gott hat ihn ja gelobt. Und, um jetzt zu schauen, wer Recht hat, darf Satan loslegen. Vers 12
Natürlich kommt man im Leid zu besonderen Erkenntnissen. Vor allem baut sich die Frage vor Hiob auf, warum ihm das geschehen ist, weil ihm kein Unrecht bewußt ist. Hiob 9,21
Er bekommt die Antwort auch am Schluß nicht gesagt, warum eigentlich nicht ? Nur die Leser wissen nun, daß Gott den unschuldigen Hiob leiden läßt, weil Satan Gottes Urteil über ihn in Frage stellt.
Hiob
Zippo hat geschrieben: ↑Do 12. Aug 2021, 11:19
Hiob hat seine Krise dann schließlich überlebt, Menschen überleben oft nicht, die werden von Satan zu Tode geprüft. Was kann man dazu sagen ? Hat Gott dem Satan nicht doch zuviel Spielraum gegeben ?
Er hat ihm so viel Spielraum gelassen, wie er es für nötig hält. Die Situation ist für Gott zu jeder Zeit unter Kontrolle. --- Hiob ist nur ein Beispiel für DIE Fälle, bei denen Leid zu einem WELTLICH besseren Leben führt. Dass dies so ist, hat sicherlich damit zu tun, dass das Buch Hiob ein AT-Buch VOR der Erlösung ist. - In anderen Worten: Der Typus Hiob ist im NT ein Märtyrer, für den das Ende ein erlöstes Ende "im Himmel" ist, während es dies für den Menschen des AT noch nicht gibt. - Insofern ist Hiobs gutes Leben am Ende des Buches eine Vorschattung auf das gute himmlische Leben im Sinne das AT.
Hiobs Leben durfte nicht angetastet werden und er wurde wieder hergestellt. Das hat ihn am Ende mit Gott versöhnt.
Gläubige Christen wissen von einem Leben nach dem Tod und werden oft nicht wiederhergestellt, sondern sterben.
Aber sie sterben nicht gerne und nur in wirklich schlimmen Fällen wollen sie aus ihrem irdischen Leid erlöst werden.
Das ist doch dieser seltsame Spagat, wir sollen uns auf ein Leben nach dem Tode freuen, aber wir können es nicht.
In dieser Welt fühlen wir uns nicht erlöst, aber das ist uns immer noch lieber, als zu sterben, um in diese unbekannte, völlig fremde Welt überzutreten. Ich glaube, da müßen wir wohl mit leben, solange wir in einem irdischem Leibe stecken.
Aber wir wollen auch auf Gott nicht mehr verzichten, wenn wir ihn einmal kennengelernt haben, weil wir uns dann verlassen und verloren fühlen. Da ist immer noch so ein Maß an Liebe, Fürsorge und Geborgenheit, das uns fehlen wird, wenn es nicht mehr da wäre.
Und was wären wir ohne Gottes Wort und Wahrheit ?
Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.