Was ist Erlösung?

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Hiob
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Re: Was ist Erlösung?

Beitrag von Hiob »

Gottsucher hat geschrieben: Mi 1. Sep 2021, 20:28 Ob ich das "fühle"? Ich hab's nicht so mit dem Fühlen geistlicher Dinge - es ist halt einfach eine Tatsache, die Gott in seinem Wort jedem zugesagt
Naja - das klingt stark nach "Entscheidung": "Ich entscheide, dass das, was da steht, 'Tatsache' ist".

Das "Fühlen" habe ich heute bei einer Frau erlebt. Sie ist theologisch extrem unbegabt und interpretiert die Bibel auch nicht, aber sie spürt Gott UND läuft geradezu über vor Liebe. - Auch sie würde sagen, dass Jesus uns erlöst hat, würde das aber nicht "entschieden" haben, sondern als Teil eines Pakets spüren - völlig unreflektiert. - Weiterhin ist diese Frau alles andere als überdurchschnittlich intelligent, aber sie spürt sich halt durch Gott und die Welt.

Jetzt wäre die Frage: Wer ist näher dran? Der Wort-Interpret oder der Spürer?
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Gottsucher
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Re: Was ist Erlösung?

Beitrag von Gottsucher »

Hiob hat geschrieben: Mi 1. Sep 2021, 20:36 Naja - das klingt stark nach "Entscheidung": "Ich entscheide, dass das, was da steht, 'Tatsache' ist".

Das "Fühlen" habe ich heute bei einer Frau erlebt. Sie ist theologisch extrem unbegabt und interpretiert die Bibel auch nicht, aber sie spürt Gott UND läuft geradezu über vor Liebe. - Auch sie würde sagen, dass Jesus uns erlöst hat, würde das aber nicht "entschieden" haben, sondern als Teil eines Pakets spüren - völlig unreflektiert. - Weiterhin ist diese Frau alles andere als überdurchschnittlich intelligent, aber sie spürt sich halt durch Gott und die Welt.

Jetzt wäre die Frage: Wer ist näher dran? Der Wort-Interpret oder der Spürer?
Klar klingt das erst mal reichlich verkopft, aber kann man deswegen sagen, dass das Eine wahrer ist als das Andere? Es ist sicher ein Geschenk Gottes, wenn man ihn, seine Liebe, die Erlösung usw. so richtig stark spüren darf und demzufolge vor Liebe überläuft. Das wünsche ich jedem, und auch ich sehne mich natürlich danach. Bisher habe ich es noch nicht so erlebt (siehe auch mein Vorstellungsthread), aber a) kann man sich das ja nicht "aus den Rippen schneiden", und b) weht der Geist Gottes wie und wo er will..
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Paul
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Re: Was ist Erlösung?

Beitrag von Paul »

Hiob hat geschrieben: Mi 1. Sep 2021, 20:36
Gottsucher hat geschrieben: Mi 1. Sep 2021, 20:28 Ob ich das "fühle"? Ich hab's nicht so mit dem Fühlen geistlicher Dinge - es ist halt einfach eine Tatsache, die Gott in seinem Wort jedem zugesagt
Naja - das klingt stark nach "Entscheidung": "Ich entscheide, dass das, was da steht, 'Tatsache' ist".

Das "Fühlen" habe ich heute bei einer Frau erlebt. Sie ist theologisch extrem unbegabt und interpretiert die Bibel auch nicht, aber sie spürt Gott UND läuft geradezu über vor Liebe. - Auch sie würde sagen, dass Jesus uns erlöst hat, würde das aber nicht "entschieden" haben, sondern als Teil eines Pakets spüren - völlig unreflektiert. - Weiterhin ist diese Frau alles andere als überdurchschnittlich intelligent, aber sie spürt sich halt durch Gott und die Welt.

Jetzt wäre die Frage: Wer ist näher dran? Der Wort-Interpret oder der Spürer?
ich denke, dazwischen gibt es noch zig varianten...bis hin zu theologen, die ihren glauben verloren und darüber bitter geweint haben
der storch der sitzt am karpfenteich und hämmert alle karpfen weich

it's not easy be(e)in' green

es gibt nichts gutes, außer man tut es

https://www.youtube.com/watch?v=ItZyaOlrb7E

das huhn ist im auftrag des herren unterwegs 8-)
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Re: Was ist Erlösung?

Beitrag von Hiob »

Gottsucher hat geschrieben: Mi 1. Sep 2021, 21:26 Klar klingt das erst mal reichlich verkopft, aber kann man deswegen sagen, dass das Eine wahrer ist als das Andere? Es ist sicher ein Geschenk Gottes, wenn man ihn, seine Liebe, die Erlösung usw. so richtig stark spüren darf und demzufolge vor Liebe überläuft. Das wünsche ich jedem, und auch ich sehne mich natürlich danach. Bisher habe ich es noch nicht so erlebt (siehe auch mein Vorstellungsthread), aber a) kann man sich das ja nicht "aus den Rippen schneiden", und b) weht der Geist Gottes wie und wo er will..
Das verstehe ich sehr gut - auch ich bin im geistlichen Erkennen als im geistlichen Erleben. Typisch westliche Krankheit. Immerhin spüre ich geistlich, wenn irgendwas nicht zusammenpasst, wenn irgendwer die Bibel komisch interpretiert - das ist ein fast körperlich spürbares Gefühl.
Paul hat geschrieben: Mi 1. Sep 2021, 21:38 ich denke, dazwischen gibt es noch zig varianten...bis hin zu theologen, die ihren glauben verloren und darüber bitter geweint haben
Entweder das oder das, was heute recht häufig vorkommt: Man wird Theologe, um Gott zu widerlegen.
Zippo
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Re: Was ist Erlösung?

Beitrag von Zippo »

Hiob hat geschrieben: Mi 1. Sep 2021, 15:11
Zippo hat geschrieben: Mi 1. Sep 2021, 10:55 Hier geht es nicht um Vorwissen, aber alles, was wir denken und was wir uns für die Zukunft vorgenommen haben.
Auch nicht Psalm 139,16?
Gott hat sich ja auch etwas vorgenommen, vor allem mit David, den er von Mutterleib an beobachtet hat. Der Psalm hat ja eine sehr poetische Sprache und nennt es "alle Tage sind in dein Buch geschrieben, die noch werden sollen"
David hatte die Aufgabe, das Land von den Feinden Israels zu befreien. Aber, wenn David sich beim hüten der Schafe nicht bewährt hätte, dann wäre er nicht erwählt worden. 1 Sam 17,36 David hatte großen Mut und hat die Herde gegen Löwen und Bären verteidigt.
Gott hat Pläne und sucht Menschen, die diesen Plänen gerecht werden. Mehr kann ich den Psalmworten nicht entnehmen.

Hiob
In dein Buch waren geschrieben alle Tage, die noch werden sollten, als noch keiner von ihnen war.
Warum wehrst Du Dich eigentlich gegen einen Gott, der alles "im Voraus" weiß, was in unserer Zeit geschehen wird?
Weil ich davon nichts geschrieben sehe. Die Ereignisse entwickeln sich vor den Augen Gottes und meistens werden seine Erwartungen erfüllt, aber manchmal, auch bei David, wird er auch enttäuscht.
Alle wesentlichen Eckpunkte der Vorhaben Gottes werden umgesetzt, das ist im Wesentlichen, was die Propheten geschrieben haben. Alles andere geschieht, weil Menschen es wollen und entweder von Gott oder Satan beeinflußt werden.

Wo steht nun, daß Gott weiss, wie Menschen sich entscheiden werden ? Als Gott die sündhafte Menschheit vor der Sintflut sieht, da reut es ihn, daß er sie gemacht hat. 1 Mo 6,6-7 Es reut doch niemanden, der weiss, was die Zukunft bringen wird.
Es hat den HERRN auch gereut, daß er Saul zum König gemacht hat. 1 Sam 15,11
Er hat eben die Erwartungen Gottes nicht erfüllt und nicht genau umgesetzt, wie Gott es ihm aufgetragen hatte.
Mit dieser menschlichen Haltung kommt uns Gott sehr nahe, weil er eben, genau wie Menschen, enttäuscht sein kann.
Mit David war Gott zufrieden, warum hat er ihn nicht direkt erwählt, wenn er angeblich alles vorher weiss ?

Hiob
Zippo hat geschrieben: Mi 1. Sep 2021, 10:55 Zwischen der Tatsache, daß Gott mit allergrößter Wahrscheinlichkeit und Sicherheit etwas vorausahnt und dem Wissen, ist ein hauchfeiner Unterschied.
Ein großer sogar. - Meine Haltung dazu: Gott "ahnt" prinzipiell gar nichts, weil er es weiß.
Woher hast du diese Haltung ?
Hiob
Zippo hat geschrieben: Mi 1. Sep 2021, 10:55 Wir sollen nicht über das hibausgehen, was geschrieben steht, sagt Paulus in 1 Kor 4,6.
Was soll man tun, wenn Du Psalm 139,16 so verstehst, dass Gott NICHT "im Voraus" wüßte?
Wir müßen uns beide so stehen lassen. Die Bibel genau studieren, kann auch nicht schaden. Gott um Erkenntnis bitten. Jak 1,5
Hiob
Zippo hat geschrieben: Mi 1. Sep 2021, 10:55 Es gibt keine Anhaltspunkte, daß Gott schon 100% wußte, wie sich Abraham entscheiden wird. Er wußte es erst, als er die Tat im Herzen Abrahams schon vollzogen sah.1 Mo 22,11-12
Diese Passage ist in der Tat sehr menschlich-verführerisch formuliert. Das "Denn jetzt habe ich erkannt, daß du Gottes fürchtig bist" bedeutet doch nicht "Erst jetzt habe ich es gecheckt", sondern an dieser Stelle steht im Urtext "jada", was im Grunde bedeutet "Jetzt erst erst bist Du 'jada-fähig' ". --- Was immer wir hier in der Diskussion machen: Unsere unterschiedlichen Interpretationen sind Folge eines jeweiligen geistigen Rahmens, den wir vertreten. - Mit anderen Worten: Bei Deinem Gottesbild verstehe ich Deine Interpretation.
"Yada" heißt "wissen" oder "erkennen" strong Verzeichnis bibelkommentare.
"nun weiss ich, daß du Gott fürchtest und hast deines einzigen Sohn nicht verschont um meinetwillen" 1 Mo 22,12 Ich wüßte nicht, warum ich an diesen Worten weiter herumdeuteln soll.
Aber du machst es, weil du ein Gottesbild hast, wo das nicht reinpaßt, was hier steht !
Ich lese es doch nur, wie es da steht und verstehe Gott so, wie er sich hier zum Ausdruck bringt.
Hiob
Zippo hat geschrieben: Mi 1. Sep 2021, 10:55 Manchmal ist es ganz interessant, wie Worte übersetzt werden und was sie ursprünglich mal bedeutet haben, aber eigentlich "kleben" gläubige Menschen an dem Wort Gottes, alles andere ist zu unsicher.
Irrtum. - Du klebst nicht am Wort Gottes, sondern an Deinem Verständnis desselben. - Diese Verwechslung von Gott und Mensch ist doch gerade das (unvermeidbare) Problem.
Das Verständnis ergibt sich daraus und es kommt häufiger vor, daß sich mein Verständnis erweitert, weil mir weitere Details auffallen.

Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
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Helmuth
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Re: Erlösung - Gewissen und Gefühl

Beitrag von Helmuth »

Hiob hat geschrieben: Mi 1. Sep 2021, 22:14 Immerhin spüre ich geistlich, wenn irgendwas nicht zusammenpasst, wenn irgendwer die Bibel komisch interpretiert - das ist ein fast körperlich spürbares Gefühl.
Das "spüre" ich bei dir auch, wenn ich manch deiner biblischen Interpretationen lese. Sieh es dann als Impuls des HG an dein Gewissen an, das anzeigt, etwas stimmt nicht ganz. Dann muss man untersuchen bei wem: Bei mir oder beim anderen? Und dazu ist Gottes Wort der Richter über uns.

Gottes Geist appelliert an unser Gewissen, das sich danach auch in einem seelischen Empfinden niederschlägt. Die Erlösung selbst kann nicht gefühlt werden, womit eine rein seelische Empfindung gemeint wäre. Es kommt aber der Geist oft in Unruhe, das trifft es m.E. besser und daraufhin, also in der Folge durchdringt Gottes Wort damit Leib und Seele.

Diesen Vorgang beschreibt der Hebräerbrief:
Hebräer 4:12 hat geschrieben: Denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und durchdringend bis zur Scheidung von Seele und Geist, sowohl der Gelenke als auch des Markes, und ein Beurteiler der Gedanken und Überlegungen des Herzens.
So dringt ein Impuls des HG in dir ein und erzeugt eine innere Unruhe, die dann z.B. als "schlechtes Gefühl" wahrgenommen wird. Das kann der Fall sein, wenn man seine Erlösung in Frage stellt. Man könnte z.B. in einer Sünde leben und der HG erinnert dich nun laufend daran, dass man das Leben so nicht sehen wird. Paulus warnt uns Christen - wohlgemerkt uns Christen und nicht Heiden (!) - wenn er z.B. Folgendes schreibt:
1. Korinther 6,9-10 hat geschrieben: Oder wisst ihr nicht, dass Ungerechte das Reich Gottes nicht erben werden? Irrt euch nicht! Weder Hurer noch Götzendiener noch Ehebrecher noch Weichlinge noch Knabenschänder noch Diebe noch Habsüchtige noch Trunkenbolde noch Schmäher noch Räuber werden das Reich Gottes erben.
Bei noch nicht Gläubigen kann das "ungute Gefühl" ebenso hervorgerufen werden, wenn ihnen das Evangelium gepredigt wird, dass sie mit ihrer Lebensweise verloren in der Hölle landen werden. Aber Christus bietet jeder Seele den Ausweg.

Dann appelliert der HG an das noch intakte Gewissen und man trifft seine Entscheidung sich durch Jesu Blut erlösen zu lassen, weil man selbst das nicht bewerkstelligen kann. Wenn man das annimmt, nimmt der HG in dir Wohnung und beginnt dich zu erneuern.

Die Alternative ist, man tötet konsequent sein Gewissen ab, bis es irgendwann für Gottes Wort "gefühllos" wird, was die Kälte des Herzens bzw. dessen Verstockung ausmacht. Derjenige "spürt" mit der Zeit immer weniger das Bedürfnis erlöst werden zu müssen. So weicht der HG eines Tages von dem Menschen völlig und er ist dahingegeben. Jesus sagt das mit diesen Worten:
Johannes 3,18 hat geschrieben: Wer an ihn (Jesus) glaubt, wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er nicht geglaubt hat an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
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Re: Was ist Erlösung?

Beitrag von Spice »

Gottsucher hat geschrieben: Mi 1. Sep 2021, 20:28 Hui, hier geht's aber ab🚀 - schon 32 Seiten...

Ohne jetzt alles durchgelesen zu haben: Erlösung bedeutet doch losgekauft. Einen Sklaven konnte man damals los- bzw. freikaufen - genau das hat im übertragenen Sinne Jesus für uns getan: Er hat uns losgekauft von der Macht der Sünde und uns zu Kindern Gottes gemacht und damit zu Jesu Miterben. Ob ich das "fühle"? Ich hab's nicht so mit dem Fühlen geistlicher Dinge - es ist halt einfach eine Tatsache, die Gott in seinem Wort jedem zugesagt, der Jesu Erlösungswerk für sich persönlich annimmt.
Das hast du gut gelernt. Aber auch wenn es Wahrheit ist, ist es deshalb noch nicht Deine Wahrheit. Deshalb kannst du sie auch - wie alle anderen hier, die nur der Bibel nachplappern - nicht erleben. Aber auf das Erleben kommt es an. Was nützt es dir 1 Mill. auf einem gesperrtem Konto zu wissen? Dann leben bleibt arm, solange du nicht an das Geld rankommst.

Was da gesagt wird ist reine Bilderrede. Was aber besagt es für das konkrete Leben? - Wir Menschen müssen nicht mehr den Naturmächten unterliegen, sondern wir sind mehr als diese. Wir sind übernatürlich. Und deshalb können wir durch inneres Wachstum im Glauben alles Anhaften am Äußeren, durch das wir uns von den Einflüssen und den Abhängigkeiten von der Natur schützen loslösen, und auch von allen Ersatzbefriedigungen (Vergnügungen) die wir erzeugt haben, um uns von den Sorgen und Mühen des Alltags zu erholen. Und da eben das Leben in der Abhängigkeit konfliktgeladen ist, werden wir psychisch und körperlich krank. Also befreit uns die Loslösung auch immer mehr von diesen Leiden.
Das ist damit gemeint. Alles andere ist Unsinn.
Hiob
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Re: Was ist Erlösung?

Beitrag von Hiob »

Zippo hat geschrieben: Do 2. Sep 2021, 11:01 Weil ich davon nichts geschrieben sehe. Die Ereignisse entwickeln sich vor den Augen Gottes
Das Gegenteil steht aber da. - Da steht, dass "in den Vortagen" etwas geplant wurde oder
Psalm 139,16
Deine Augen sahen mich, da ich noch nicht bereitet war, und alle Tage waren in dein Buch geschrieben, die noch werden sollten und von denen keiner da war.
Deutlicher geht es doch nicht. - Bei Jesaja steht irgendwo, dass Gott alle Gedanken des Menschen, bevor sie gedacht wurden.
Zippo hat geschrieben: Do 2. Sep 2021, 11:01 Wo steht nun, daß Gott weiss, wie Menschen sich entscheiden werden ?
Wenn Gott "im Voraus" des Menschen Gedanken kennt, bevor sie gedacht wurden, weiß er logisch zwingend, wie er sich entscheidet.
Zippo hat geschrieben: Do 2. Sep 2021, 11:01 Es hat den HERRN auch gereut, daß er Saul zum König gemacht hat. 1 Sam 15,11
Urtextnah übersetzt Buber diese Stelle mit
1. Sam 15,11
Ich lasse mirs leid sein, daß ich Schaul zum König gekönigt habe
Dasselbe gilt bei Noah, wo es heißt "Es war im LEid, den Menschen erschaffen zu haben". - Die übliche Übersetzung ist schlicht in die Irre führend. Hier steht dagegen, dass es Gott ein Leiden war - so wie es einer Frau ein Leiden ist, ein Kind zu gebären. Deswegen muss sie es nicht bereuen.
Zippo hat geschrieben: Do 2. Sep 2021, 11:01 Woher hast du diese Haltung ?
Naja - aus der Bibel. - Aus meiner Sicht macht die Bibel keinen Sinn, wenn Jahwe nichts anderes sein soll als ein x-beliebiger relativer Gott wie Baal oder Zeus.
Zippo hat geschrieben: Do 2. Sep 2021, 11:01 "Yada" heißt "wissen" oder "erkennen" strong Verzeichnis bibelkommentare.
Wenn Adam die Eva "erkennt", heißt dies, dass er sich mit ihr vereinigt (durchaus körperlich gemeint). - Von Großeltern weiß ich noch, dass die Aussage "ich habe erst mit 25 das Leben erkennt" bedeutete, dass man mit 25 erstmals Geschlechtsverkehr hatte.

Wenn Jahwe zu Abraham sagt "Jetzt erkenne ich Dich", bedeutet dies semantisch: "Jetzt bist Du, Abraham, so weit, dass ich mich mit Dir geistlich vereinen kann".
Zippo hat geschrieben: Do 2. Sep 2021, 11:01 Ich lese es doch nur, wie es da steht und verstehe Gott so, wie er sich hier zum Ausdruck bringt.
WIR lesen es doch nur, wie es da steht und verstehen Gott so, wie er sich hier für UNS zum Ausdruck bringt. - Wir beide beanspruchen, bibeltreu zu argumentieren, tun dies aber auf Basis unterschiedlicher Gottesbilder.
Hiob
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Re: Erlösung - Gewissen und Gefühl

Beitrag von Hiob »

Michael hat geschrieben: Do 2. Sep 2021, 11:32 Das "spüre" ich bei dir auch, wenn ich manch deiner biblischen Interpretationen lese. Sieh es dann als Impuls des HG an dein Gewissen an, das anzeigt, etwas stimmt nicht ganz. Dann muss man untersuchen bei wem: Bei mir oder beim anderen?
So weit richtig. - Es gab übrigens auch bei mir schon Fälle, wo mich tiefgläubige Christen korrigieren konnten, weil ich erkennen durfte, dass sie weiter sind.
Michael hat geschrieben: Do 2. Sep 2021, 11:32 Und dazu ist Gottes Wort der Richter über uns.
Objektiv ebenfalls richtig - subjektiv bringt es wenig. Denn sowohl Du als auch ich können uns bei unseren unterschiedlichen Verständnissen darauf berufen.
Zippo
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Re: Was ist Erlösung?

Beitrag von Zippo »

Hiob hat geschrieben: Do 2. Sep 2021, 13:39
Zippo hat geschrieben: Do 2. Sep 2021, 11:01 Weil ich davon nichts geschrieben sehe. Die Ereignisse entwickeln sich vor den Augen Gottes
Das Gegenteil steht aber da. - Da steht, dass "in den Vortagen" etwas geplant wurde
Das steht außer Frage, daß Gott in den Vortagen etwas geplant hat, auch vor Grundlegung der Welt. Deswegen können sich die Ereignisse trotzdem vor Gottes Augen entwickeln. Und manchmal lenkt Gott die Dinge, daß seine Planungen umgesetzt werden, die er zumeist den Propheten vorher mitgeteilt hat.
Hiob

oder
Psalm 139,16
Deine Augen sahen mich, da ich noch nicht bereitet war, und alle Tage waren in dein Buch geschrieben, die noch werden sollten und von denen keiner da war.
Deutlicher geht es doch nicht. - Bei Jesaja steht irgendwo, dass Gott alle Gedanken des Menschen, bevor sie gedacht wurden.
Wir müssen es lassen, Hiob. Für mich ist es das Planungsbuch Gottes und was er sich mit dem David vorgenommen hat.
Natürlich weiss Gott jeden Gedanken, bevor wir ihn aussprechen. Die Gedanken werden ja auch im Geist geformt, bevor sie vom Gehirn an die Zunge weitergereicht werden. Ein solches Vorwissen hat Gott, das will ich gerne bestätigen aber höchstwahrscheinlich auch alle geistlichen Mächte die sich um uns kümmern.
Hiob
Zippo hat geschrieben: Do 2. Sep 2021, 11:01 Wo steht nun, daß Gott weiss, wie Menschen sich entscheiden werden ?
Wenn Gott "im Voraus" des Menschen Gedanken kennt, bevor sie gedacht wurden, weiß er logisch zwingend, wie er sich entscheidet.
Entsprechend dem, was ich eben geschrieben habe, reicht es aus, wenn der Mensch einen Ausspruch oder eine Tat in seinem Geist vollendet hat. Dann weiss Gott, was er sagen will oder was er tun wird.
Aber diesen Augenblick, bis die Gedanken in die Tat umgesetzt werden - da ist bei Menschen ja immerhin noch das Gehirn und der Bewegungsapparat dazwischen - haben gereicht, um den Abraham von seinem Vorhaben abzuhalten. 1 Mo 22 Und das hat der Engel des HERRN gemacht.
Da wurde der arme Abraham erlöst, denn was er tun sollte, lastete wie ein eine Zentnerlast auf seiner Seele. Später muß ihm Gott ein wenig erklärt haben, warum er das tun sollte, denn der Herr Jesus spricht davon, daß Abraham seine Tage sehen sollte. Joh 8,56 Da wurde er froh.

Es gibt also auch eine Erlösung auf seelischer Ebene. Man kann sich vorstellen, wie erleichtert der Abraham war, als er anstelle seines Sohnes, den Ziegenbock opfern durfte.
Gläubige Menschen sind manchmal seelisch sehr belastet, die können sich gar nicht immer erlöst fühlen. Da gibt es manche Prüfung und manche schwere Zeit.
Hiob
Zippo hat geschrieben: Do 2. Sep 2021, 11:01 Es hat den HERRN auch gereut, daß er Saul zum König gemacht hat. 1 Sam 15,11
Urtextnah übersetzt Buber diese Stelle mit
1. Sam 15,11
Ich lasse mirs leid sein, daß ich Schaul zum König gekönigt habe
Dasselbe gilt bei Noah, wo es heißt "Es war im LEid, den Menschen erschaffen zu haben". - Die übliche Übersetzung ist schlicht in die Irre führend. Hier steht dagegen, dass es Gott ein Leiden war - so wie es einer Frau ein Leiden ist, ein Kind zu gebären. Deswegen muss sie es nicht bereuen.
Wie heißt es so schön: Es darf nicht sein, was nicht sein soll.
Ich glaube, daß sich der Buber hier von einem irrigen Gottesbild beeinflußen lassen hat.
Hiob
Zippo hat geschrieben: Do 2. Sep 2021, 11:01 Woher hast du diese Haltung ?
Naja - aus der Bibel. - Aus meiner Sicht macht die Bibel keinen Sinn, wenn Jahwe nichts anderes sein soll als ein x-beliebiger relativer Gott wie Baal oder Zeus.
Es zeichnet dich nicht gerade aus, wenn du ohne Anlass dazu zu haben, deinen Gesprächspartnern nachsagst, sie hätten einen Gott wie Zeus.

Ich lese es eben aus der Bibel heraus und es ist für mich durchaus ein Ausdruck von Allmacht, wenn Gott seine Pläne ausführt, auch wenn er mit Satan und seinen Dämonen immer eine ordentliche Gegenmacht zu bekämpfen hatte.

Wieso macht denn die Bibel keinen Sinn, wenn man dort von Gott liest, wie er wirklich ist und nicht, wie ein Menschenhirn ihn ausgedacht hat ? Muß man da denn immer solange herumbasteln, bis das persönliche Idealbild zustande kommt, das den Gott beschreibt, wie man ihn haben will ?
Hiob
Zippo hat geschrieben: Do 2. Sep 2021, 11:01 "Yada" heißt "wissen" oder "erkennen" strong Verzeichnis bibelkommentare.
Wenn Adam die Eva "erkennt", heißt dies, dass er sich mit ihr vereinigt (durchaus körperlich gemeint). - Von Großeltern weiß ich noch, dass die Aussage "ich habe erst mit 25 das Leben erkennt" bedeutete, dass man mit 25 erstmals Geschlechtsverkehr hatte.
Ich weiß nicht, ob man yada mit "vereinigen" übersetzen darf. Es geht wohl mehr um das Wissen, mit welcher Frau ein Mann Geschlechtsverkehr haben soll. Das ist ja der Beginn eines Bündnisses und das sollte man sich gut überlegen. Bis ins Mittelalter gab es die sogenannte Beischlafehe.
Vom "vereinigen" lese ich im strong Verzeichnis nichts und wenn da steht, "nun weiss ich" oder "nun erkenne ich" 1 Mo 22, dann macht das für mich auch meisten Sinn.
Da braucht ein Buber nicht herumzudeuteln, bis alles kompliziert und falsch ist.
Satan mischt auch bei der Wahrheitssuche und der gibt dir vielleicht mal ein schlechtes Gefühl, wenn du der Wahrheit folgst.
Hiob

Wenn Jahwe zu Abraham sagt "Jetzt erkenne ich Dich", bedeutet dies semantisch: "Jetzt bist Du, Abraham, so weit, dass ich mich mit Dir geistlich vereinen kann".
Das ist doch Unsinn, Gott und Abraham waren doch immer geistlich verbunden und Bündnisse, bzw. deren Erneuerung gab es immer wieder.
Warum soll Gott sich denn erst jetzt mit Abraham vereinigen ? Diese Übersetzung von Buber ist verkehrt, yada= "vereinigen" paßt überhaupt nicht.
Hiob
Zippo hat geschrieben: Do 2. Sep 2021, 11:01 Ich lese es doch nur, wie es da steht und verstehe Gott so, wie er sich hier zum Ausdruck bringt.
WIR lesen es doch nur, wie es da steht und verstehen Gott so, wie er sich hier für UNS zum Ausdruck bringt. - Wir beide beanspruchen, bibeltreu zu argumentieren, tun dies aber auf Basis unterschiedlicher Gottesbilder.
Bei mir ist das Gottesbild mit dem Bibellesen entstanden. Ich habe nie viel in irgenwelchen Büchern oder Auslegungen nachgeschaut. Du dagegen, hast dich viel in Bücher vertieft, das macht vielleicht den Unterschied.
Aber, solange wir uns gegenseitig respektieren, können wir ruhig so weitermachen. Aber es lohnt sich vielleicht nicht, bei einzelnen Themen so hängen zu bleiben.

Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
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