Hiob hat geschrieben: ↑Fr 3. Sep 2021, 14:23
Zippo hat geschrieben: ↑Fr 3. Sep 2021, 11:48
Das steht außer Frage, daß Gott in den Vortagen etwas geplant hat, auch vor Grundlegung der Welt. Deswegen können sich die Ereignisse trotzdem vor Gottes Augen entwickeln.
Natürlich tun sie das. Aber Gott weiß "vorab", wie sie sich entwickeln werden.
Jetzt gehts weiter mit Fingerhakeln und purer Rechthaberei. Aber es soll ja am Ende nicht der Recht behalten, der die meiste Ausdauer hat. Du mußt mir Zeugnisse aus der Bibel geben, wenn ich deiner Aussage folgen soll.
Ansonsten glaube ich an lieber an Gottes Denkfähigkeit und damit kann man auch sehr gut die Zukunft vorhersagen und entsprechend Pläne haben, um dem zu begegnen, wenn es dann passieren sollte.
Gott kannte seine Geschöpfe im Himmel, er kannte z. Bsp. den Stolz und den Hochmut Satans. Jes 14,13-14
Man kann davon ausgehen, daß ein solches Geschöpf mit dem zweiten Platz im Himmel niemals zufrieden sein konnte.
Der Erstegeborene vor aller Schöpfung war aber immer schon ranghöher und bekam nach seinem Gehorsam, den er seinem Vater durch das Evangelium bewiesen hat, alle Macht im Himmel und auf Erden unterstellt. Phil 2,8-9; Mt 28,18
Es war zu erwarten, daß Satan dem Erstgeborenen diese Stellung streitig machen würde.
Weiterhin lesen wir ja, daß die ganze Schöpfung durch und für den Erstgeborenen geschaffen wurde. Möglicherweise hat er die Schöpfungsworte gesprochen. Kol 1,15-17
Man kann sich vorstellen, daß dem Satan Neid ankam, als das passierte. Der Erstgeborene wurde damit gottgleich emporgehoben und Satan hat ihn dafür gehaßt.
Deswegen hatte Satan nichts anderes im Sinn, als der Schöpfung Schaden anzutun. Soweit kann ich das gedanklich noch nachvollziehen, weshalb im Himmel ein Konflikt ausgebrochen ist und Pläne nötig waren, um den Schaden wieder gut zu machen.
Auch Gott muß nicht alles wissen, er muß nur denken, dann kann er absehen, was passieren wird.
Hiob
Zippo hat geschrieben: ↑Fr 3. Sep 2021, 11:48
Ich glaube, daß sich der Buber hier von einem irrigen Gottesbild beeinflußen lassen hat.
Dasselbe könnte er von Dir sagen. - Wir sind genau an dem Punkt, auf dem ich ständig rumreite: "Das Wort" wird vom Menschen gemäß SEINER geistlichen Grundlagen interpretiert - das ist ok und hat was mit dem Begriff " Heilsgeschichte" zu tun. - Nicht ok ist, wenn der Mensch SEINE Interpretation des "Wortes" gleichstellt mit dem "Wort" selbst.
Wie kommen wir raus aus dem Dilemma ? Ich glaube, wir müßen weiterhin die Bibel sorgfältig studieren. Das ist die Grundlage, einmal lesen reicht nicht. Und wir müßen Gott um Weisheit bitten, zu verstehen, was da geschrieben steht.
Hiob
Zippo hat geschrieben: ↑Fr 3. Sep 2021, 11:48
Es zeichnet dich nicht gerade aus, wenn du ohne Anlass dazu zu haben, deinen Gesprächspartnern nachsagst, sie hätten einen Gott wie Zeus.
Das würde ich Dir auch nicht als Haltung unterstellen. Eher so: Du versuchst, das Unbegreifliche mit Mitteln des Begreiflichen zu domestizieren, indem Du bspw. Gott der Zeit unterwirfst. - Du verstehst unter Jahwe natürlich etwas ganz anderes als unter Zeus, aber Du beurteilst Jahwe auf der Ebene von Zeus - der Quantensprung in das hinein, was Schöpfungs-Eigenschaften (bspw. "Zeit") überschreitet, ist bei Deinem Götterbild nicht vorgesehen.
Doch, sei ehrlich, so ähnlich machst du das, und das entspringt keinem guten Geist.
Du versuchst dagegen, den für mich sehr gut begreiflichen Gott völlig unbegreiflich zu machen, das nenne ich einen Quantensprung in die falsche Richtung. Da lasse ich mich auch nicht drauf ein.
Diese Zeitideen sind wohl aus der Physik in die Theologie hinübergeraten, völlig zu Unrecht, finde ich.
Hiob
Wie auch immer: Das ist nicht entscheidend. Entscheidend ist die innere Bindung des Menschen an Gott, völlig unabhängig von dem, was man sich intellektuell darüber zusammen reimt. - Das betrifft Dich genauso wie mich.
Diese Bindung sollte schon auf einem guten Fundament stehen. Unser Fundament ist nun mal die Bibel und ich gehe davon aus, daß wir uns ehrlich damit auseinandersetzen und dann die richtigen Entscheidungen treffen.
Hiob
Zippo hat geschrieben: ↑Fr 3. Sep 2021, 11:48
Wieso macht denn die Bibel keinen Sinn, wenn man dort von Gott liest, wie er wirklich ist und nicht, wie ein Menschenhirn ihn ausgedacht hat ?
Dieser Satz könnte meinerseits Dir gegenüber genauso fallen. - Er tut es aber nicht, weil mir die Grundlagen Deines Bibelverständnisses leidlich bewusst sind. Ich gehe eher den Weg des "Jedem das Seine", also "jedem nach seinen geistlichen Voraussetzungen". Diese sind in unterschiedlichen Zeiten unterschiedlich wie auch in derselben Zeit unter den Menschen.
Deswegen sagte ich ja, daß wir hier gewisse Themen ruhen lassen sollten.
Paulus, wenn es um weniger bedeutende Dinge ging, sagte er: "Ein jeglicher sei in seiner Meinung gewiss".
Und - ...wir offenbaren uns mit unserem Gewissen vor Gott. 2 Kor 4,2
Wir können unsere Meinung nicht auf Anhieb ändern, da braucht es Geduld.
Hiob
Zippo hat geschrieben: ↑Fr 3. Sep 2021, 11:48
Da braucht ein Buber nicht herumzudeuteln, bis alles kompliziert und falsch ist.
Satan mischt auch bei der Wahrheitssuche und der gibt dir vielleicht mal ein schlechtes Gefühl, wenn du der Wahrheit folgst.
Nicht alles, was dem eigenen Gottesbild nicht entspricht, ist satanisch. -
Ich sage es nur mal, weil bei dir immer der Eindruck entsteht, daß nur Gott das Gefühlsleben beeinflußt. Das ist aber nicht der Fall, die gleichen Engel, die auf der guten Seite Gott repräsentieren, können auf der Gegenseite mit ihren Möglichkeiten ein böses Spiel treiben.
Hiob
Lies hier mal:
bibelwissenschaft
Neben diesem technischen Bescheidwissen über etwas steht jāda‛ zum Ausdruck eines persönlichen, emotionalen und vertraulichen Kennen-Lernens von Menschen. (4) Sexuellen Sprachgebrauch belegt Gen 4,1: „Adam erkannte Eva, seine Frau“. Danach bezeichnet jāda‛ die geschlechtliche Liebe von Mann und Frau ... . (5) In Verbindung mit dem Erkennen von Gut und Böse wird schließlich der Bereich sittlicher Lebensgestaltung angesprochen . ... ידע Hifil. Im Kausativstamm bedeutet jāda‛ „in Kenntnis setzen“, womit die Belehrung der Söhne durch die Väter ausgesagt werden kann (Dtn 4,9; Jos 4,22). Ist Gott das Subjekt, vollzieht sich die Wissensvermittlung im Sinne einer Offenbarung.
"yada" ist also auch ein vertrauensvolles Kennenlernen, oder eine Vermittlung des Wissens zum Kennenlernen, da mag Buber recht haben. Ich bin kein Sprachexperte.
Prüfungen dienen auch dazu, einen Menschen besser kennenzulernen. Als Abraham das Messer erhob, um seinen Sohn Sohn Isaak zu opfern, der ihm das Liebste auf der Welt war -zuvor hatte ihm Isaak noch das Hozbündel hinaufgetragen und den Vater gefragt, wo denn nun das Schaf zum Brandopfer wäre Mo 22,6-7 - da hat Gott an dem Abraham kennengelernt, daß er ihm ihm auch das Liebste in der Welt hergeben würde. Und vorher wußte Gott das nicht. Was hier geschieht, hat mit "Vereinigung" nichts zu tun, aber Gott hat den Abraham wieder etwas besser erkannt. Und die Beziehung wird noch vertrauensvoller, das Bündnis zwischen Gott und Abraham wird bekräftigt. 1 Mo 22,15-18
Hiob
Zippo hat geschrieben: ↑Fr 3. Sep 2021, 11:48
Warum soll Gott sich denn erst jetzt mit Abraham vereinigen ?
So, wie sich "der Mann" (alias Gott), der mit Jakob kämpft, sich erst dann gültig mit Jakob vereinigt (1. Mose 32,29), als diese Szene bestanden ist. - Siehe auch 2.Mose 4,24, als Zippora den Mose dadurch rettet, dass sie ihn stellvertretend über den Sohn beschneidet. - Oder eben die Abraham-Szene der Isaak-Opferung.
In 1 Mo 32,29 sehe ich kein Bündnis, sondern Jakob erhält den Segen, den er von Gott erbeten hat. Er fürchtete sich nämlich vor seinem Bruder. 1 Mo 32,6-7
Als Zippora ihrem Sohn die Vorhaut beschnitt, wollte sie ihren Sohn schützen, denn zuvor hatte Gott dem Mose angedroht, daß sein Erstgeborener sterben würde, wenn er nicht tun würde, was Gott von ihm verlangt. Das hat jetzt mit dem Thema auch nicht viel zu tun.
Hiob
Zippo hat geschrieben: ↑Fr 3. Sep 2021, 11:48
Bei mir ist das Gottesbild mit dem Bibellesen entstanden. Ich habe nie viel in irgenwelchen Büchern oder Auslegungen nachgeschaut. Du dagegen, hast dich viel in Bücher vertieft, das macht vielleicht den Unterschied.
Nee, da sind wir uns vielleicht ähnlicher, als man denken könnte. - Ich habe das AT so gelesen ohne jegliche Sekundär-Literatur, weil ich wissen wollte, was drin steht, wenn man vorher nicht beeinflusst ist - auch nicht vom NT! ---- Allerdings haben wir unterschiedliche geistliche Vorannahmen, was nicht überraschend ist.
Ich lese aus der Bibel, was ich geistlich darin sehe - das tust Du ebenfalls. Aber wir sehen Unterschiedliches, weil wir unterschiedliche Zugänge dazu haben.
Aber du hast doch viel Buber gelesen, oder ?
Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.