Nein, es ist nicht möglich, dass sich jemand selbst Macht und Stärke verleiht, dass er über kollektive herrschen kann. Es ist aber möglich, dass Einzelne bzw. eine Minderheit über Kollektive herrschen können. Und zwar mit der Macht der Manipulation durch falsche Versprechen. Mit diesen falschen Versprechen ziehen sie eine kritische Masse auf ihre Seite in dessen Macht und Kraft sie handeln.Michael hat geschrieben: ↑Mo 20. Dez 2021, 11:52Mir geht es nicht darum, was legitim ist und was nicht, Dazu kommen wir später, daher sagte ich Schritt für Schritt. Ich frage anders: Ist es irgend einem Mensch möglich sich selbst Macht zu verleihen? Nach Johannes und Paulus geht das nicht, es sei denn Gott setzt (Paulus) oder der Himmel gibt (Johannes).ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Mo 20. Dez 2021, 11:36 Auf Johannes Worten nun zu konstruieren, dass die Ausübung von Gewalt immer legitim ist, sobald sie auch verübt und durchgesetzt werden kann, ist ja nichts anderes als die Befürwortung des Rechts des Stärkeren.
Was sagst du?
Du musst dazu wertneutral herangehen und darfst nicht sofort an den Gebrauch (welcher auch immer) denken, eines nach dem anderen. Zuerst geht es um eine, wie ich es sehe, Objektivierung der beiden Aussagen.
Bei Starwars war es so, dass der Imperator mit seinen Jedi Kräften und Blitzen herrschte und seinen engsten Schergen Darth Vader mit der Kontrolle seiner lebenserhaltenden Prothesen im Griff hatte. Eigentlich hasste Darth Vader seinen Meister, aber aufgrund der Abhängigkeit entwickelte er etwas, dass wir landläufig als Stockholm-Syndrom bezeichnen : Machtlos gegenüber der Person von der man sich abhängig glaubt, sich mit ihr arrangierend, gaukelt man sich selber im Laufe der Zeit sowas wie Zuneigung vor. Fachlich gesprochen geht das in Richtung Identifikation mit dem Aggressor.
In der wahren Politik und Wirtschaft dürfte das zumindest in den allermeisten Fällen anders laufen, nämlich mit dem Schmiermittel der Korruption oder der Angst vor Enthüllung der dunklen und schmutzigen Geheimnisse, wobei ja beides auch einher gehen kann.
Die Ausformung und Verschiebung von Machtverhätnissen passieren niemals ad hoc, sondern sind sehr komplex in der gesellschaftlichen Ausgestaltung und Wahrnehmung der selben eingebunden. Damit Macht sich verschieben kann, muss sie zuvor an dieser Stelle schon latent vorhanden gewesen sein. Und dann kommt es darauf an, ob jemand dazu angestoßen wird, diese seine Macht auch einzusetzen, sprich gewaltbereit zu werden.