Hallo,
Hiob hat geschrieben: ↑Sa 18. Dez 2021, 17:31
Warum also ist das so? Was schwelt in der Gesellschaft, was sich an der Covid-Thematik entzündet?
hmm.. ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass sich das, was da schwelt, schon entzündet hat - zumindest nicht außerhalb von Internet-Foren und social media. Corona ist, im Gegensatz zu dem, was da sonst noch so schwelt, unmittelbar spürbar. Für viele Menschen ist davon nicht bloß die Urlaubsplanung betroffen...
Aber im Großen und Ganzen würde ich das, was da schwelt, als Unsicherheit (oder Verwirrung) bezeichnen. Die politische Klasse ist beinahe vollständig entfremdet von ihrer Bevölkerung, ist aufgrund ihrer ambitionierten Ziele und dem Versuch neue Heilslehren zu verkünden, zunehmend unfähig die wahren Bedürfnisse der Bürger zur Kenntnis zu nehmen.
Aluhut-Träger, Verschwörungstheoretiker und Telegram-User wissen, dass die Regierung mehr daran interessiert ist, eine Krise zu nutzen, statt sie zu lösen und fürchten sich zurecht um die Zukunft.
Alle anderen stehen auch nicht besser da. Ihnen droht Omicron, die Klimaapokalypse und das vierte Reich unter Alice Weidel.
Das einzige was ich mich frage ist, wen wundert das noch? Demokratie funktioniert nur in halbwegs homogenen Gruppen, wo es also noch absolute Mehrheiten gibt. Aber genau wie im Christentum, wo die Mitglieder einer Gemeinde größere Unterschiede zueinander aufweisen, als eine Konfession zur Anderen, sind die Bürger der westlichen Welt dermaßen uneins, dass sich die Schnittmengen in jeder beliebigen Frage unvorhersehbar verschieben.
Seit Jahren gehen die meisten Menschen unbequemen Fragen aus dem Weg, richten sich "safe spaces" und Filterblasen ein, erheben die Toleranz zur neuen Wahrheit. Und jetzt wundert man sich, dass wir uns plötzlich nicht mehr einigen können...
"Vielfalt ist unsere Stärke" könnte die Marketing-Version von "Teile und Herrsche" sein.
MfG
Kein Gefallen hat der Tor an Einsicht, sondern nur an der Entblößung seines Herzens.
Sprüche 18,2 (Elb)