das rote Socken-Verbot und der Aberglaube an die nasse Wäsche sind soziale Normen und ein Ergebnis der gesellschaftlichen Sozialisation.Oleander hat geschrieben: ↑So 26. Dez 2021, 17:32Meine Ansicht: Wenn mir von Kindheit an schon eingetrichtert wurde, dass man am Sonntag zum Gottesdienst keine roten Strümpfe/Socken tragen darf, weil...was weiß ich...dann wird dich irgendwann das Gewissen plagen, falls du doch mal statt rote, blaue Strümpfe nimmst.
Klopf klopf, du nimmst grade blaue!
Ich erinnere mich, dass meine ....immer sagte, in der Nacht von Silvester auf Neujahr darf keine nasse Wäsche daheim hängen, weil sonst jemand aus der Familie stirbt.
Das saß, jahrelang bei mir und ich machte das so nach, als ich selber schon Wohnung hatte und erwachsen war.
Und eines Tages war es dann soweit, dass ich mir dachte, Blödsinn und ich lass jetzt die nassen Handtücher einfach hängen, klar war mir bisserl mulmig und hatte Gewissensbisse- und: Nichts passiert, keiner starb!
Die Erkenntnis, dass die jeweiligen Umstände weder etwas an der individuellen Heilsgewissheit, noch an der Lebenserwartung deiner Verwandten ändern, wäre dem Gewissen geschuldet. Der Gewissheit eines objektiven Wahrheits- und Wertemaßstabs.
Das Gefühl der Gewissensbisse könnten wir auch als kognitive Dissonanz beschreiben. Die Kognition der sozialen Norm kollidiert dabei mit der Gewissenskognition und ist damit die Ursache der Dissonanz (des unguten Gefühls).
Deine (subjektive) Silvester-Rebellion in der Wäschekammer gibt uns somit Zeugnis, deines (objektiven) Gewissens und der Auflösung der (subjektiven) Dissonanz.