Zippo hat geschrieben: ↑Mo 24. Jan 2022, 16:49
In Sach 11,13 steht ein Vers, der prophetisch auf diesen Verrat hindeuten könnte. Mußte dann nicht solch ein Verrat geschehen ?
Warum sehen wir uns die Stellen nicht als konkretes Beispiel an, um zu sehen was Gott vorherwusste und wie er es dann zu seiner Zeit fügte? Ich wähle die ELB-CSV:
Sach 11,12-13 hat geschrieben:
Und ich sprach zu ihnen: Wenn es gut ist in euren Augen, so gebt mir meinen Lohn, wenn aber nicht, so lasst es; und sie wogen meinen Lohn ab: dreißig Sekel Silber. Da sprach der HERR zu mir: Wirf ihn dem Töpfer hin, den herrlichen Preis, dessen ich von ihnen wert geachtet bin! Und ich nahm die dreißig Sekel Silber und warf sie in das Haus des HERRN, dem Töpfer hin.
Wir sehen einen Dialog zwischen dem Propheten und dem Volk, dem er im Namen Gottes diente und Gottes Anweisung. Sacharja sollte für seine Dienste entlohnt werden. Doch das Geld war eine lächerliche Abgeltung für seinen Dienst . Dazu sprach der Herr, wie ich das interpretiere: "Diese lächerliche Summe können sie sich behalten." Von einem Verrat lese ich nichts, aber durchaus von einer prophetischen Handlung, dass damit ein gewisser Bund gebrochen wurde.
Wie bringt das Mt-Ev das nun in einen Zusammenhang mit dem Verrat des Judas?
Mt 27,3-5 hat geschrieben:
Als nun Judas, der ihn überliefert hatte, sah, dass er verurteilt wurde, reute es ihn, und er brachte die dreißig Silberstücke den Hohenpriestern und Ältesten zurück und sagte: Ich habe gesündigt, indem ich schuldloses Blut überliefert habe. Sie aber sagten: Was geht das uns an? Sieh du zu. Und er warf die Silberstücke in den Tempel und machte sich davon und ging hin und erhängte sich.
Das waren die Taten des Judas nach dem Mt-Ev.
Mt 27,6-8 hat geschrieben:
Die Hohenpriester aber nahmen die Silberstücke und sprachen: Es ist nicht erlaubt, sie zu dem Korban zu geben, da es ja Blutgeld ist. Sie hielten aber Rat und kauften dafür den Acker des Töpfers als Begräbnisstätte für die Fremden. Deswegen ist jener Acker Blutacker genannt worden bis auf den heutigen Tag.
Das waren die Taten dieser Hohenpreister nach dem Mt-Ev.
Mt 27,9-10 hat geschrieben:
Da wurde erfüllt, was durch den Propheten Jeremia geredet ist, der spricht: „Und sie nahmen die dreißig Silberstücke, den Preis des Geschätzten, den man geschätzt hatte seitens der Söhne Israels, und gaben sie für den Acker des Töpfers, wie mir der Herr befohlen hat.“
Das ist die Auslegung, die uns das Mt-Ev nun vorlegt. Die lächerliche Summe von 30 Silberlingen war es dem Volk wert, was Jesus als Dienst für Gott erbracht hatte. Wir lesen also auch hier von einer geringen Wertschätzung.
Ich lege das nun so aus: Obwohl sich der Schreiber mit Jeremia irrte, war der Verrat des Judas für ihn das Erfüllungmittel für Gott. Es wurde Judas Verrat also benutzt, aber nicht vorausgesagt. Vorausgesagt wurde, dass dem Volk ein Diener Gottes nur lächerliche 30 Silberstücke Wert ist. Das Geld wird nicht angenommen. Allerdings war es in Sach. der Prophet und im Mt-Ev ein Verräter, der das Geld nicht annimmt. Passt das?
Inwieweit diese Dinge nun überhaupt auf einander Bezug nehmen, nur weil ein paar Fakten gleich sind, erkenne ich konkret nicht. Es wäre anders, würde eines der anderen Evangelien das auch bestätigen. Weiters ist auch nicht bestätigt, dass sich Judas erhängt hatte, denn Petrus sagte dazu etwas anderes, wie Lukas in Apg. 1 berichtet.
Wie man damit umgeht, dass mehrere unklare Fakten zusammengetragen werden überlasse ich euch. In Summe ist es kein geeignetes Beispiel für unsere Themenstellung. Mir wiurd dann eine solche Erörterung mit Verlaub auch zu billig, daher schlage ich vor das anhand eines anderen Beispiels näher zu untersuchen, wo wir eine unmissverständliche Vorhersage vorliegen haben.