Zippo hat geschrieben: ↑Mi 22. Mai 2024, 17:09
Es heißt, "der Geist vertritt uns vor Gott mit unaussprechlichem Seufzen" Rö 8,26 Was passiert da im Einzelnen, wie muß man sich das vorstellen ?
Gute Frage. Meine Auslegung war bislang die, dass du keine Worte für ein Geschehen findest. In dir kommt es für einen Moment zu einem Seufzen und Wehklagen. Du bist, wie man sagt,"sprachlos". Dabei formst du Worte wie: "Auch Gott, ach Herr, hhh... (langes Seufzen) ... , ja warum denn nur dies ... und das ..." also mehr ein Seufzen als eine konkrete Frage. Ich denke auf diese Weise wurden danach Psalmen geschrieben.
Diese unaussprechlichen Worte sind nicht, was der HG sagt, sondern du, aber die Stimmung, die in dir erzeugt wird, die wäre vom HG gewirkt und so vertritt er dich vor Gott. Es ist ein Gebet, für das man für einen Moment keine Worte findet, aber Gott liest dein Herz aus und weiß was in dir vorgeht, ehe du es später auch wieder zu Worten formen kannst.
Viele meiner charismatischen Brüder wollen das als das Beten im Geist, sprich das Zungenreden gem. 1. Kor 14 deuten. Nun, diese sind auf diese Denkweise, wie ich beobachten konnte, indoktriniert worden, und es wird so auch als Lehre weitergegeben.
Das Phänomen der Indoktrination begleitet uns immer auf unserem Weg mit Jesus. Dessen muss man sich bewusst werden, wie jede Denomination die Bibel nach ihren theologischen Maßstäben deutet. Wer das nicht erkennt und sich nicht eingesteht, der lehrt typischerweise auch viel Nonsens.
Wir müssen die Denkweise des Paulus erforschen, denn es sind seine Worte, die er zu Papier gerbacht hatte. So weiß sein Geist was er wirklich zum Ausdruck bringen wollte und Gott aber zu 100%. Uns lehrt das nicht der theologische Rat der Gemeinde, wie das auszulegen sei, sondern auch darin muss uns der HG leiten, wie wir das deuten.
Jedenfalls ist der Kontext zu beachten, der in dem Zusammenhang vom gefallenen und leidvollen Zustand der Schöpfung spricht, die uns bedrückt. Man darf also nicht einzelne Aussagen aus ihrem Zusammenhang reißen. Meine Sichtweise ist nicht in Stein gemeißelt, aber auf die Art erhalte ich eine verständlicher Auslegung als mich meine Brüder mit ihrer Sichtweise versuchen zu indoktrinieren.