Lena hat geschrieben: ↑Di 2. Nov 2021, 10:38
Spice hat geschrieben: ↑Mo 1. Nov 2021, 18:22
Man müsste ja erst einmal fragen, weshalb bringt Jesus den Begriff "Vater" ins Spiel? Was bezweckt er damit?
Der Begriff Vater fand sich in den Schriften des Propheten Jesajas.
Jes. 63.16 Bist du doch unser Vater; denn Abraham weiß von uns nichts, und Israel kennt uns nicht.
Du, HERR, bist unser Vater; »Unser Erlöser«, das ist von alters her dein Name.
Der Erlöser der Menschen ist unser Vater im Himmel, der den Himmel verliess, um uns zu erlösen.
Ich habe noch einen anderen Vers gefunden:
[Luther 1912: 5. Mo. 32,6] Dankest du also dem HERRN, deinem Gott, du toll und töricht Volk? Ist er nicht dein Vater und dein HERR? Ist’s nicht er allein, der dich gemacht und bereitet hat?
Gott hat das Volk Israel gemacht und bereitet, also ist er der Vater Israels. Und Israel war sein erstgeborener Sohn. 2 Mo 4,22
Aber in Israel hat selten jemand Gott als seinen Vater bezeichnet oder gar als Vater angesprochen. Anfangs noch Jahwe, später wurde HERR daraus, weil die Aussprache des Namens in Vergessenheit geraten ist. Darüber kann man ja im Internet nachlesen.
Israel hat Gott als Vater bezeichnet, aber nicht so angesprochen. Das hat sich mit dem Herrn Jesus geändert und man wundert sich immer, warum sich die Juden so darüber aufgeregt haben. Als der Herr Jesus sagte, daß Gott sein Vater wäre, empfanden sie das als Anmaßung und meinten, daß er sich damit Gott gleich mache. Joh 5,18 Warum eigentlich ?
Im AT wurde eine Prophezeiung gegeben, da wurde dem David gesagt, daß einer seiner Nachkommen Gott ein Haus bauen würde, er würde der Sohn Gottes sein und Gott würde sein Vater sein. 2 Sam 7,12-15
Wir wissen ja nun aus dem Lukasevangelium, daß der Herr Jesus aufgrund göttlicher Zeugung als Sohn Gottes bezeichnet werden sollte. Lk 1,35 Das haben ihm die Eltern sicherlich mitgeteilt und insofern war für den Herrn Jesus keinerlei Scheu vorhanden, Gott als Vater zu bezeichnen, weil er derjenige war, der ihn gemacht und bereitet hat. Da werden auch Parallelen mit dem Volk Israel erkennbar.
Dass der Herr Jesus seinen Gott als Vater bezeichnet, liegt aber sicher auch an dem Geist, der in ihm war, da wird eine geistige Gestalt erkennbar, die vor aller Welt schon in der Herrlichkeit des Vaters gelebt hat. Joh 17,5 In diesem hohenpriesterlichen Gebet wird besonders deutlich, in welcher Beziehung der Herr Jesus zu seinem Vater stand.
Es war also nicht nur Gott der Vater, der den Himmel verlassen hat, sondern eine weitere geistige Gestalt in dem Menschen Jesus, die schon vor seinem Herabkommen auf diese Erde, Gott als seinen Vater bezeichnet hat. Diese Gestalt wird auch an verschiedenen Stellen des NT als Erstgeborener bezeichnet. Kol 1,15, Hebr 1,1-6
Warum sollen wir nun Gott als unseren Vater anreden ? Ich denke, weil es so geschrieben steht. Durch die Zeugung mit dem Heiligen Geist, entstehen geistige Kinder, sagt der Herr Jesus in Joh 3,1..
Und Paulus sagt daß man durch den Heiligen Geist ein frommes Volk entstanden ist, daß Gott als Söhne und Töchter betrachtet. 2 Kor 6,16-18 Das steht auch im AT z. Bsp. in Jer 31, 31-34 Gibt es weitere Stellen im AT, die 2 Kor 6,16-18 bestätigen ?
Der Heilige Geist, der durch den Glauben an den Herrn Jesus Christus Wohnung in gläubigen Christen einzieht, vertritt den Vater und den Sohn, als können wir auch mit Gott dem Vater und dem Herrn Jesus Christus gleichermaßen sprechen. Jo 14,11-23
Und um die Einstiegsfrage zu beantworten, ja, es ist eine Beziehung entstanden zu dem Herrn Jesus Christus und Gott dem Vater. Warum hast du diese Frage gestellt ?
Interessant fand ich die Reaktion von so vielen Foristen, von denen ich gefühlt jahrelang nichts mehr gelesen habe !
Gruß Thomas
2 Kor 13,14 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.