Magdalena61 hat geschrieben: ↑Do 13. Mär 2025, 13:07
Dass dieses "Virus" eine Chimäre und nicht natürlichen Ursprungs ist, war seit April 2020 bekannt.
viewtopic.php?p=402034#p402034
So so, Heise hat den Artikel gelöscht...
Bitte,
hier.
Luc Montagnier hat nach seinem Nobelpreis so viele wilde Thesen aufgestellt – wie dass Homöopathie wirkt – dass er seinen Ruf nachhaltig verspielte. Ach ja, wenn ich bei etwas sicher bin, dann dass Homöopathika nicht wirken, rein auf Basis der Statistik.
Nach einer 2024-Umfrage glaubt die überwiegende Mehrheit der Experten immer noch an einen natürlichen Ursprung. Leider liegt Virologie nun sehr weit außerhalb meiner Expertise, sodass ich das selbst mit der Chimären-Behauptung nicht beurteilen kann – was eigentlich die einzig korrekte Art ist, sich hier eine Meinung zu bilden. Ansonsten verweist man nur auf Autoritäten.
Magdalena61 hat geschrieben: ↑Do 13. Mär 2025, 13:07Alle, die die Lüge lieben und tun können jetzt noch einige Jahre toben... eine sehr kurze Zeit, wenn man bedenkt, wie lang die Ewigkeit ist. Mich würde nur interessieren, warum ausgerechnet jetzt die Einschätzung des BND viral geht. Sollte jemandem das Gewissen geschlagen haben? Das ist kaum anzunehmen. Eher: Da steckt eine Strategie dahinter.
Wenn Du selbst Evidenz, die Deine Behauptung stützt, als Beleg böswilliger Manipulation wertest, wie mag es dann erst mit Evidenz aussehen, die dagegen spricht?
Magdalena61 hat geschrieben: ↑Do 13. Mär 2025, 13:07Was nützt es denen, die 2020 und später als "Verschwörungstheoretiker" verunglimpft wurden, rehabilitiert zu werden? Nichts. Montagnier ist schon lange tot.
Na ja, »Verschwörungstheorie« ist erst mal ein neutraler Begriff – eine unbewiesene Theorie, dass etwas beobachtbares auf eine geheime Verschwörung zurückgeht.
Es ist wichtig zu verstehen, dass Verschwörungstheorien wahr sein können und die ihnen zugrunde liegenden geistigen Prozesse, Muster- und Akteurerkennung, physiologische Prozesse sind, die nicht pathologisch und vor allem
per se nicht irrational sind. Die meisten Verschwörungstheorien sind jedoch irrational und falsch (
a priori, da sie sich untereinander widersprechen). Also bekam der Begriff eine negative Konnotation.
Muster- und Akteurerkennung ist völlig in Ordnung, solange es sich das Ganze die Waage hält, d. h. man muss seine Theorien einer Kritik unterziehen und auch wenn man sie für überzeugend hält.
Es braucht einen Mittelweg zwischen Naivität und Paranoia. Was dominiert wohl in diesem Forum?
- Es ist hinlänglich bekannt und bewiesen, dass politischer Extremismus und Verschwörungstheorien Hand in Hand gehen. Es gibt kaum eine militante, extremistische Gruppe, die ihren Mitgliedern nicht Verschwörungstheorien einbläut. Eigentlich ist es bemerkenswert, dass diese Gruppen, die ideologisch unterschiedlicher kaum sein könnten und oft untereinander aufs bitterste verfeindet sind, sich in diesem Punkt so sehr ähneln. Sogar die Struktur der Verschwörungstheorien ähnelt sich, wonach oftmals eine totalitäre Weltregierung im Hintergrund die Strippen zieht – nur in der Einschätzung, wen diese Weltregierung zerstören will, darin unterscheiden sie sich natürlich.
- Genauso ist bekannt, dass wer an eine Verschwörungstheorie glaubt, meist auch noch an andere glaubt. Tatsächlich schaffen es Leute sogar, an sich untereinander widersprechende Verschwörungstheorien zu glauben. Der Sog des verschwörungstheoretischen Denkens, d. h. die verführerische Einfachheit auf psychologischer Ebene, ist so extrem stark, dass grotesk komplexe Windungen und Widersprüche auf unterer Ebene akzeptiert werden können.
- Viele, aber nicht alle (!), Verschwörungstheorien verletzen radikal Ockhams Rasiermesser, wonach wir, von mehreren möglichen Erklärungen, die einfachere vorzuziehen haben (denn jede zusätzliche Annahme, die die Genauigkeit einer Theorie nicht erhöht, erhöht nur die Wahrscheinlichkeit für Fehler).
In Demokratien haben wir einen Staatsapparat, der unabhängig vom normalen politischen Wandel an der Spitze (durch Wahlen) weiter besteht. Damit ist dieser eher apolitisch und Risiko-aversiv. Außerdem gibt es Meinungs- und Pressefreiheit, sodass Verschwörungen aufgedeckt werden können. Sicherlich hat die jüngere Geschichte gezeigt, dass das nicht so gut funktioniert, wie wir gehofft haben. Die Bürokratie kann bis zu einem gewissen Grad »gezähmt« werden, und die Presse ist gegenüber der Regierung oft hörig. Aber prinzipiell stimmt es: Und deswegen ist das Erste, was bei einer autokratischen Machtübernahme passiert: die Verwaltung aushöhlen, die Spitzenpositionen mit Loyalisten besetzen, und die Pressefreiheit radikal beschneiden. Alles, das hierzulande trotz einiger problematischer Vorstöße, eben nicht passiert ist. Die Bias der Mainstream-Leuchttürme oder die Probleme im Diskurs sind doch etwas fundamental anderes als autokratische Meinungsverordnung.
Die meisten Verschwörungstheorien ignorieren die fundamentale Asymmetrie zwischen Demokratie, und damit verstoßen sie gegen Ockhams Rasiermesser. In allen Systemen gibt es Verschwörungen, aber nur in Autokratien oder totalitären Staaten gibt es diese all-umfassenden Verschwörungen, wie z. B. die Wannsee-Konferenz und die Vorbereitungen zur Umsetzung (Aktion Reinhard), während sie in Demokratien lokal und auf vergleichsweise wenige Mitwisser begrenzt bleiben (Watergate, Tuskegee-Studie, Iran-Contra, NSA-Überwachung, etc.).
Wie zuvor erwähnt, ist Wahrheitsfindung eine Gemeinschaftsarbeit. Und für den Diskurs sind Verschwörungstheorien eben hochproblematisch. Sie treiben die Polarisierung voran und verlassen größtenteils den gewöhnlichen Rahmen des vernünftigen Diskurses, sodass Belege radikal mit zweierlei Maß bemessen werden (Belege gegen eine Verschwörungstheorie sind nur böswillige Manipulationsversuche), was sie auch vollständig gegen Widerlegung resistent macht.
Etwas anderes wäre es, wenn tatsächlich was abgeliefert würde. Aber stattdessen wird einfach so Glaube verlangt, auf der Basis von Emotionen.
»Dem Suchenden sind alle Mittel erlaubt; das Gefundene aber muss der Nachprüfung standhalten.« (Rudolf Carnap)
Vielleicht ist es eine weitere Warnung von Gott an die Mainstreamler, die ja nun hoffentlich erkennen müssen, dass ihre "Gegner" richtiger lagen als die Jünger der Pharmapropaganda--- ihre Glaubensinhalte auf den Prüfstand zu stellen und sich von der Lüge zu distanzieren oder wenigstens Abstand zu nehmen von sämtlichen Götzen, die politisch und medial durch's Dorf getrieben werden, anstatt die neuesten Updates der Religion der Gottlosen begeistert anzunehmen und zu verteidigen.
Das ist wieder maximal polarisierend geschrieben und zielt primär auf die Emotionen.
Der Punkt ist doch, dass das hier ein seltsames Fußballspiel ist, wo ohnehin nur Tore durch die eine Mannschaft gewertet werden. Es ist doch von vorneherein, ja denknotwendig, ausgeschlossen, dass Freunde der alternativen Fakten jemals einen Fehler eingestehen und eine Korrektur der eigenen Meinung zulassen würden.
Aber gut, im Fall Lab-Leak ist so oder so die Frage, ob das Tor nicht ein Abseits ist.
Die Ablehnung der Lab-Leak-These war und ist (!) zwar die Meinung der Mehrheit der Experten – eine nicht vernachlässigbare Minderheit hält sie für plausibel; die
dogmatische Ablehnung war eine Sache Drostens, an den sich die Bundesregierung ranhängte und der, warum auch immer, zum Pandemie-Papst ernannt wurde. Er war unfassbar harten Anfeindungen ausgesetzt und schlug ebenso hart und unsachlich zurück. Wahrlich ein Tiefpunkt des öffentlichen Diskurses.
Durch FOIA-Anfragen am Anfang der Pandemie war bekannt, dass in dem Wuhan-Labor Forschungen durchgeführt wurden, die zum Austritt von Covid-19 passen, was die Plausibilität natürlich erhöhte. Wobei es in vielen chinesischen Metropolen derartige Labore in China gibt, die ähnliche Forschungen durchführen. Dann gab es die Forschungen von Alina Chan, die den nicht natürlichen Ursprung des Virus belegen sollten (die ich
nicht beurteilen kann, aber zumindest hat sie etwas Konkretes vorgelegt anstatt nur wie Luc Montagnier ins Blaue hinein zu
behaupten), über die die NY Times (Mainstream

) im August 2021 berichtete.
Was wir jetzt haben, ändert nicht viel. Es ist nur ein unveröffentlichtes Dokument, dessen Authentizität nicht einmal klar ist.
Die wissenschaftliche Mehrheitsmeinung und die der Dienste divergieren (Anfang des Jahres hat die CIA verkündet, dass die Lab-Leak-These die plausibelste ist). Allerdings ist das, was von den Diensten kommt, naturgemäß das maximal intransparenteste und fragwürdigste, was es gibt.
Und wirklich
spannend ist die Frage, ob Covid-19 natürlich entstand oder aus dem Wuhan-Labor entwich, nur wenn man was von dem Rattenschwanz an Verschwörungstheorien glauben will, die an letzterer Option dranhängen. Und die widersprechen sich nicht nur untereinander, sondern sind auch allesamt so korrosiv, dass, wenn man an die glaubt, an fast alles andere glauben kann, inklusive Reptiloiden.