Ist Gott nicht allwissend?

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Magdalena61
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Re: Ist Gott nicht allwissend?

Beitrag von Magdalena61 »

Reinhold hat geschrieben: So 23. Jan 2022, 19:31 David wurde zum Ehebrecher u. Mörder-blieb aber trotzdem am Leben und sogar auch weiterhin König von Israel-obwohl auf sein Vergehen gem. dem mosaischen Gesetz die Todesstrafe stand.
Um David anzuklagen, hätte es zweier (Augen-) Zeugen bedurft. Vgl. Joh. 8
Mangels Zeugen wußte niemand von dem Verhältnis.
Gott ließ es nicht darauf beruhen, sondern schickte den Propheten Nathan zu David.

Die Regelung ist ein wenig pikant: 5. Mose 22,22 ist nicht das einzige Gesetz zu Ehebruch, sondern da gibt es in 3. Mose so etwas wie eine Definition:
3. Mose 20,10 (GNB):Wenn jemand mit der Frau eines anderen Israeliten Ehebruch begeht, müssen beide getötet werden, der Ehebrecher und die Ehebrecherin.
Der Ehemann der Batseba war ein Hethiter.
Reinhold hat geschrieben: So 23. Jan 2022, 19:31Aber zurück zum Thread-Thema. Wenn Gott doch immer u. zu jeder Zeit allwissend sein soll,
dann muss er doch auch hier vorher ganz genau gewusst haben, dass David nachdem er zum König gesalbt wurde zum Ehebrecher u. Mörder wird.
Gott weiß auch heute, wer von seinen Leuten sündigt.

Hoffentlich wird niemand von uns, der Jesus bekennt, zum Ehebrecher oder zum Mörder. Aber warum macht man so viel Wind um die Sünde der Männer der Bibel und verharmlost, wo man selbst schuldig wird?
Sind denn unsere Verfehlungen wohlgefälliger? Sind unsere Übertretungen "nur ein bißchen" Sünde?

Wenn Gott jeden Gläubigen, der in Sünde fällt, verwerfen würde, wer oder was bliebe dann noch übrig von der Gemeinde Jesu?
Das ist jetzt kein Aufruf, Ehebruch zu begehen oder jemanden umzubringen!
David & Co erfuhren Vergebung. Aber sie mussten einen hohen Preis bezahlen; sie mussten die Konsequenzen ihrer Sünde tragen.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
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Abischai
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Re: Ist Gott nicht allwissend?

Beitrag von Abischai »

Oleander hat geschrieben: So 23. Jan 2022, 23:30...Aber mancher will in diese Schlange unbedingt ein Wesen Namens Satan (gefallener Engel) hinein interpretieren...
So, tut das jemand? Die meißten die sowas sagen entnehmen das der Bibel, sonst wäre das wirklich ganz schön weit hergeholt.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]
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Oleander
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Re: Ist Gott nicht allwissend?

Beitrag von Oleander »

Reinhold hat geschrieben: So 23. Jan 2022, 18:27
44 Euer Vater ist nämlich der Teufel, und ihr wollt das tun, was euer Vater will. Er war von Anfang an ein Mörder und hat die Wahrheit immer gehasst, weil keine Wahrheit in ihm ist. Wenn er lügt, entspricht das seinem ureigensten Wesen. Er ist der Lügner schlechthin und der Vater jeder Lüge.
Nur handelt es sich bei diesem Teufel nicht um die Schlange in Eden, denn sie hat keinen Mord begangen.
Der erste Mord, der begangen wurde , war der von Kain
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Oleander
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Re: Ist Gott nicht allwissend?

Beitrag von Oleander »

Reinhold hat geschrieben: So 23. Jan 2022, 15:41 sondern als das zu was er sich selbst durch seine Schandtat in Eden gemacht hat
Was für ne "Schandtat" hat er denn begangen?
Bibelstelle bitte!
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Re: Ist Gott nicht allwissend?

Beitrag von Reinhold »

Oleander hat geschrieben: So 23. Jan 2022, 23:56
Reinhold hat geschrieben: So 23. Jan 2022, 15:41 sondern als das zu was er sich selbst durch seine Schandtat in Eden gemacht hat
Was für ne "Schandtat" hat er denn begangen?
Bibelstelle bitte!
Gerne-diese steht wie folgt unmissverständlich in 1.Mose 3,1-5
NeÜ
1 Die Schlange war listiger als all die Tiere, die Jahwe-Gott gemacht hatte. Sie fragte die Frau: "Hat Gott wirklich gesagt, dass ihr von keinem Baum im Garten essen dürft?" 2 "Natürlich essen wir von den Früchten", entgegnete die Frau, 3 "nur von den Früchten des Baumes in der Mitte des Gartens hat Gott gesagt: 'Davon dürft ihr nicht essen – sie nicht einmal berühren –, sonst müsst ihr sterben.'" 4 "Sterben?", widersprach die Schlange, "sterben werdet ihr nicht. 5 Aber Gott weiß genau, dass euch die Augen aufgehen, wenn ihr davon esst. Ihr werdet wissen, was Gut und Böse ist, und werdet sein wie Gott."
Jesus-Christus bezeichnete den Teufel wegen seiner o. Lüge in Joh. 8,44 deshalb als Mörder
und den Vater der Lüge. Weiß Linchen jetzt was die Schandtat des Teufels in Eden war? :)
"Macht euch nichts vor! Gott lässt keinen Spott mit sich treiben. Jeder Mensch wird ernten, was er gesät hat."
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Oleander
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Re: Ist Gott nicht allwissend?

Beitrag von Oleander »

Reinhold hat geschrieben: Mo 24. Jan 2022, 00:19 Jesus-Christus bezeichnete den Teufel wegen seiner o. Lüge in Joh. 8,44 deshalb als Mörder
Die Schlange war kein Mörder und hat auch nicht gelogen.
Wenn man es genau nimmt, hätte Eva ihr Todesurteil selber ausgesprochen, weil sie der Lust ihrer Augen folgte und ihrer Vorstellung, "der Baum "würde sie klug machen.
Und Adam dadurch, dass er auf Eva hörte.
Aber man kann sichs leicht machen und der Schlange gerne die Schuld zuschreiben, ist ja nix neues.
Und so bleibt sie der Sündenbock für die eigenen Taten ;)
Die ist schuld, ich konnte nicht anders :D
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Reinhold
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Re: Ist Gott nicht allwissend?

Beitrag von Reinhold »

Magdalena61 hat geschrieben: So 23. Jan 2022, 23:32
Hoffentlich wird niemand von uns, der Jesus bekennt, zum Ehebrecher oder zum Mörder.
Hoffentlich nicht. Denn für willentliche vorsätzliche reuelose Ehebrecher oder Mörder bleibt gem. Pauli Worte in Hebräer 10,26-31 das Opfer Jesu offensichtlich ohne Wirkung:
26 Denn wenn wir vorsätzlich weitersündigen, nachdem uns Gott die Wahrheit hat erkennen lassen, verwerfen wir das einzige Opfer, das Sünden wegnehmen kann. 27 Dann bleibt nur noch das furchtbare Warten auf das Gericht und das wütende Feuer, das alle verschlingen wird, die sich gegen Gott gestellt haben. 28 Schon wenn jemand das Gesetz des Mose absichtlich übertrat, gab es kein Mitgefühl. Er musste auf die Aussage von zwei oder drei Zeugen hin sterben. 29 Was meint ihr denn, um wie viel schlimmer der bestraft werden muss, der den Sohn Gottes mit Füßen tritt und das Blut des Bundes entweiht, das ihn doch geheiligt hat, und der den Heiligen Geist verhöhnt, ohne den er Gottes Gnade nie erkannt hätte?! 30 Denn wir kennen den, der gesagt hat: "Die Rache gehört mir; ich werde vergelten!", und auch: "Der Herr wird sein Volk richten!" 31 Es wird schrecklich sein, dem lebendigen Gott in die Hände zu fallen.
Wobei Gott Ehebruch u. Hurerei gem. Hebr. 13,4 offensichtlich ganz besonders im Fokus haben muss:
Achtet die Ehe und haltet euch als Ehepartner die Treue. Gott wird jeden verurteilen, der sexuell unmoralisch lebt und die Ehe bricht.
"Macht euch nichts vor! Gott lässt keinen Spott mit sich treiben. Jeder Mensch wird ernten, was er gesät hat."
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Re: Ist Gott nicht allwissend?

Beitrag von Reinhold »

Oleander hat geschrieben: Mo 24. Jan 2022, 00:31
Reinhold hat geschrieben: Mo 24. Jan 2022, 00:19 Jesus-Christus bezeichnete den Teufel wegen seiner o. Lüge in Joh. 8,44 deshalb als Mörder
Die Schlange war kein Mörder und hat auch nicht gelogen.
Die Schlange natürlich selbst nicht, sondern derjenige der sie für seine miesen Zwecke missbrauchte . :thumbdown: Nachfolgend in Offb. 12,9 werden Sie geholfen:
9 Und es wurde geworfen der große Drache, die alte Schlange, der Teufel und Satan genannt wird,
:wave:
"Macht euch nichts vor! Gott lässt keinen Spott mit sich treiben. Jeder Mensch wird ernten, was er gesät hat."
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Helmuth
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Re: Ist Gott nicht allwissend?

Beitrag von Helmuth »

Eine Rede gege die Theologie der Prädestination und für Gottes Liebe
Magdalena61 hat geschrieben: So 23. Jan 2022, 23:01 Die Frage wäre: Kannte Gott den Verlauf der Geschichte im Voraus, und falls ja: Warum hat Er diese Entwicklung dann nicht beeinflusst oder verhindert?
Gott kennt den Verlauf aller Dinge, soweit sind wir uns einig. Gott beeinflusst auch die Entwicklung und verhindert sie nicht, wenn sie sich seinen Plänen fügen. Doch wir bestimmen dabei den Verlauf mit, ansonsten gäbe es so was wie "Beziehung mit Gott" gar nicht.

Anders wäre es eine unpersönliche Sache wie ein Computerspiel, das nur nach festgelegten Gesetzmäßigkeiten abläuft. Der Geist funktioniert anders und wir sind auch Gottes Ebenbild. Der springenden Punkt ist für mich der, dass JHWH keine Personen im Voraus nennt, denn so würde er wieder unseren freien Willen aushebeln und unser Ebenbild fallen lassen.

JHWH offenbart uns seinen Plan des ewigen Heils schrittweise. Daraus könnte man sogar vorsichtig schließen, dass er den Plan erst entwickelte. Wie er ihn konkret ausführen wird, lässt er ausreichend lange vorher weissagen, weshalb ich von schrittweiser Offenabrung rede. Er bringt alles zu seiner Zeit in Erfüllung. Dass alle seine Pläne aufgehen werden steht fest und offenbart seine Allmacht. Dazu sagte Petrus auch geeignetes Wort, was 1.000 Jahre für Gott bedeuten.

Der springende Punkt ist also genau der, dass er keine Namen nennt, sondern auch geduldig zuwartet, damit es bloß nicht einen falschen trifft. Nicht eine Seele soll verlorengehen, die gerettet werden könnte. Das ist Liebe pur!

Ansonsten wäre er m.E. ein böser Gott, der nur eigenwillg seine Ziele durchsetzt und damit unnötig Menschen zu Fall bringt. D.h. wer genau zur Erfüllung seiner Pläne eingesetzt wird, steht nicht von Anfang an fest. Er weiß aber, dass sich schon der rechte Sünder finden wird, denn es gibt sie ja zuhauf. Man könnte ironisch sagen, sie stellen sich geradezu in Wartschlange zur Erfüllung an. Aber so ist der Mensch und nicht Gott!

Du musst zeigen, dass JHWH genau einen Judas Isakriot im Sinn hatte, als die Weissagung mit den 30 Silberlingen erging, und genau das kann man nicht, da es nicht geschrieben steht. Dabei ist auch noch keine Rede von einem Verrat. Das erkannte erst Jesus, nachdem Judas erwählt wurde. Judas war der einzige aus den 12, die er nicht bekehren konnte, und so fügte es Gott, dass er ihn verraten würde.

Ich gehe davon aus, dass JHWH ihm das in einem seiner vielen Gebete geoffenbart hat, da sie so miteinander geredet haben, wie der Johannes-Prolog das mitteilt und von der Art war, wie schon Mose mit JHWH reden durfte. Zu dieser Zeit ist Judas am Leben und Gott sieht in das innerste seines Herzens. Nun weiß er das und offenbart es Jesus. Jesus könnte es sonst selbst nicht wissen.

Es hätte aber auch ein x-beliebiger anderer Jünger sein können. Die Weissagung Sacharjas wäre auch dann erfüllt worden. Ich versuche wie Paulus Gottes Gedanken nachzuvollziehen und stecke mein menschliches Denken dabei zurück. Dass ich das nicht völlig kann ist mir bewusst, aber ein Gott der zuvor festlegt, wer in die Hölle geht, ist für mich dabei undenkbar und so war es m.E. auch für Paulus oder Petrus.

Der entscheidende Punkt, mit der deine Theorie fällt, ist also der, dass er keine Namen festlegt, denn nach wie vor ist sein Plan, dass er alle, die sich bekehren wollen auch zur Errettung bringt. Der einzige Verhinderer dafür sind wir selbst. Daher wäre es Judas besser gewesen, er wäre nie geboren worden. JHWH weiß auch, dass die Mehrheit Gott ablehnen wird.

Dazu hat er nach 4.000 Jahren Geschichte der Menschheit wohl eine überzeugende Statistik angesammelt und kann Jesus vom breiten Weg weissagen lassen, den viele gehen und vom schmalen, den nur wenige gehen.

Für diese beiden Kategorien von Wegen hat er zuvor, wie es Paulus bildhaft beschreibt, zwei Gefäße zubereitet, die er laufend, so wie sich die Menschen entscheiden und wie sie ihr Gewissen be- oder entlasten, befüllen wird:
Röm 9,21-23 hat geschrieben: Oder hat der Töpfer nicht Macht über den Ton, aus derselben Masse das eine Gefäß zur Ehre und das andere zur Unehre zu machen? Wenn aber Gott, willens seinen Zorn zu erweisen und seine Macht kundzutun, mit vieler Langmut ertragen hat die Gefäße des Zorns, die zubereitet sind zum Verderben, und damit er kundtäte den Reichtum seiner Herrlichkeit an den Gefäßen der Begnadigung, die er zuvor zur Herrlichkeit bereitet hat.
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigartigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. - Johannes 3:16
renato23
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Re: Ist Gott nicht allwissend?

Beitrag von renato23 »

Hiob hat geschrieben: So 23. Jan 2022, 03:12 . - Jesus war bereits "geplant", als der Sündenfall noch nicht geschehen war. - Welchen Sinn hätte Jesus, wenn der Sündenfall nicht geschehen wäre?
Was soll denn Deiner Ansicht nach Jesus Verbreitung des Evangeliums Reiches Gottes (durch willentliche Abkehr allfälliger Sünder von künftigem Sündigen) mit Adam und Eva und dem Genuss der Frucht der Erkenntnis von gut und böse zu tun haben?
1 Mose 3,5 sondern die Elohim(mit Gott der HERR übersetzt) wissen, an dem Tage da ihr von ihr esst, werden euch die Augen aufgetan und IHR WERDET SEIN WIE GOTT UND WERDET WISSEN WAS GUT UND BÖSE IST,
Jesus regte doch in Mt 5,48 an, vollkommen (gnädig, liebevoll, barmherzig, vergebend) zu werden/sein wie der Vater im Himmel, also Gott.
Mt 5,48 Darum sollt ihr vollkommen sein, WIE EUER VATER IM HIMMEL VOLLKOMMEN IST
Wie soll das gehen, wenn man nicht den Unterschied zwischen gut und böse weiss? Also hätte Jesus sicher keinen Sündenfall daraus produziert. Jesus hielt ja Schlangen zudem für klug. Und die Schlange behielt recht, im Gegensatz zu den Elohim, die behaupeten, dass sie an JENEM TAG,,wo sie davon essen würden, sterben würden.

Und aus Angst oder Neid die Beiden könnten gar auch noch vom Baum des ewigen Lebens essen, verbannten sie Adam und Eva sicherheitshalber aus dem Paradies. 1 Mose 3,22.

Fazit: die Schlange sagte: ihr wedet sein wie Gott, Jesus sagte, ihr sollt werden wie Gott. Also wie hätte Jesus auf den erfolgten Fruchtgenuss der Beiden reagiert?
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