Wie sehen es Katholiken und wie die Katholische Kirche?

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Hiob
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Re: Wie sehen es Katholiken und wie die Katholische Kirche?

Beitrag von Hiob »

lovetrail hat geschrieben: Mo 20. Mai 2019, 17:00 Naja, innerhalb der katholischen Kirche kommt überhaupt kaum jemand auf den Gedanken, dass da irgendwas bedenklich sein könnte.
Stimmt. :)
lovetrail hat geschrieben: Mo 20. Mai 2019, 17:00Aber die Wort-Kenntnis ist einfach gering (von einigen Ausnahmen abgesehen, die sich meist auf den Klerus beziehen).
Das mag sein und damit zu begründen sein, dass der Katholizismus eher geistig/geistlich orientiert ist und weniger analytisch. - Nimm mal den Rosenkranz: Er ist NICHT dazu da, dass der Mensch etwas intellektuell vom "Wort" verstehe, sondern damit er sich mystisch/meditativ ins Geistige versenkt.
lovetrail hat geschrieben: Mo 20. Mai 2019, 17:00 Das wird verdeckt durch die spezifisch katholische Frömmigkeit oder eigentlich noch mehr: Durch ein weltförmiges Christentum, welches eher aus Tradition und Brauchtum katholisch ist.
Dazu gibt es Unterschiedliches zu sagen:

1) In der Tat hat die RKK schon immer das, was sie kulturell vorgefunden hat, assimiliert, damit sich die Leute heimatlich im Christentum wiedererkennen.

2) Durch die Kirchensteuer und deren Funktion als Bestimmer für "Wer ist Katholik/Protestant" gibt es selbstverständlich viele verweltliche Christen oder gar Nicht-Christen mit dem Label "christlich" - das ist bei kleinen Gemeinschaften, zu denen man erst bewusst stößt, natürlich anders.

3) Andererseits ist es gerade die RKK, die sich ständig vorwerfen lassen muss, dass sie "unmodern" sei und nicht mit "gesellschaftlichen Entwicklungen standhalte" - ihr wird also ihr NICHT-Weltförmigkeit vorgeworfen.

Du siehst also - da kann man sehr Heterogenes dazu sagen.
Munro

Re: Wie sehen es Katholiken und wie die Katholische Kirche?

Beitrag von Munro »

Hiob hat geschrieben: Mo 20. Mai 2019, 18:36 In der Tat hat die RKK schon immer das, was sie kulturell vorgefunden hat, assimiliert, damit sich die Leute heimatlich im Christentum wiedererkennen.
Und das ist auch gut so! :thumbup:
Tamar
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Re: Wie sehen es Katholiken und wie die Katholische Kirche?

Beitrag von Tamar »

Ziska hat geschrieben: Mo 20. Mai 2019, 07:37
Tamar hat geschrieben: So 19. Mai 2019, 23:52
Ich sehe auch keine Unterschiede.

Viele meiner Bekannten sind katholisch, ich evangelisch. Wir sind nicht immer gleicher Meinung, was aber nichts mit dem Glauben zu tun hat.
Unterhaltet ihr euch über euren Glauben?
Ist dir denn nicht aufgefallen, dass deine katholischen Bekannten die Jungfrau Maria in den Vordergrund rücken?
[/quote]

Wir unterhalten uns auch über unseren Glauben, wir haben festgestellt, dass wir nicht sehr weit damit auseinander liegen.
Dabei denke ich jetzt an eine alte, sehr gläubige Frau, die seit vielen Jahren ihre schwerst behinderte Schwester versorgt.
Für beide steht Jesus im Vordergrund, Maria wird als die Mutter Jesus verehrt.
Das mache ich auch, wie es uns gelehrt wurde: " Du sollst deinen Vater und Mutter ehren......"

Maria hat für mich nicht den Stellenwert wie es bei den katholischen Christen ist, doch ich kann das akzeptieren.

Meine Bewunderung für die alte Dame liegt darin, dass sie ihren festen Glauben als Christin lebt und nicht nur einfach katholisch ist.

Katholische Frauen sind nicht anders als evangelische Frauen. Sie sind erstmal nur einfach Frauen.
Es sei denn, sie sind so verbissen und können ihren Nächsten nicht akzeptiern, wie er/sie ist. Das hat aber nichts mit dem Glauben zu tun. Das ist Sache des Charakters.
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lovetrail
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Re: Wie sehen es Katholiken und wie die Katholische Kirche?

Beitrag von lovetrail »

Hiob hat geschrieben: Mo 20. Mai 2019, 18:36

3) Andererseits ist es gerade die RKK, die sich ständig vorwerfen lassen muss, dass sie "unmodern" sei und nicht mit "gesellschaftlichen Entwicklungen standhalte" - ihr wird also ihr NICHT-Weltförmigkeit vorgeworfen.

Du siehst also - da kann man sehr Heterogenes dazu sagen.
Ok da ist schon was dran.

Ich bin dann halt doch lieber in biblischer Weise unmodern. Und da kann ich mir auch einiges anhören von modernen ZeitgenossInnen.

LG
Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, so wird Christus dich erleuchten!
Faust

Re: Wie sehen es Katholiken und wie die Katholische Kirche?

Beitrag von Faust »

lovetrail hat geschrieben: Mo 20. Mai 2019, 21:25Ich bin dann halt doch lieber in biblischer Weise unmodern. Und da kann ich mir auch einiges anhören von modernen ZeitgenossInnen
Ich habe keinerlei Problem mit einem traditionalistischen Denkansatz und darauf beruhender Lebenspraxis. Ganz im Gegenteil, denn ich ich glaube an die „ewige Philosophie“ (philosophia perennis) allerdings braucht es die gute Mischung. Die goldene Mitte zwischen Tradition und dem progressiven Denken in der Gegenwart, halte ich für den Ort, wo der heilige Geist wirklich strömt und der Glaube lebendig wird. Mich interessiert die Grenzgängerei, die kreative Spannung zwischen Tradition und Moderne. Reflexion und Kritik der Moderne gehörte übrigens schon immer zur Moderne dazu: genau diese geistige Freiheit ist typisch für den modernen Menschen ;)
Zuletzt geändert von Faust am Mo 20. Mai 2019, 22:54, insgesamt 1-mal geändert.
Munro

Re: Wie sehen es Katholiken und wie die Katholische Kirche?

Beitrag von Munro »

Tamar hat geschrieben: Mo 20. Mai 2019, 21:03 Katholische Frauen sind nicht anders als evangelische Frauen.
Seh ich auch so.
Aber es gibt auch Leute, die halten Katholiken für so grundverschieden, als seien sie eine andere Rasse. 8-)
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Kingdom
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Re: Wie sehen es Katholiken und wie die Katholische Kirche?

Beitrag von Kingdom »

Konnte einige Zeit nicht mitschreiben und hier wurde ja rege diskutiert. Dennoch möchte ich kurz an meine Eingangsfragen erinnern, weil dazu kam von Katholischer Seite eigentlich keine Antwort, was ich schade finde, weil das sind ja wirklich brennende und wichtige Fragen, welche zum Teil auch die Endzeit betreffen und somit alle Christen.

Ist es jetzt einfach so wie R.F sagte, das man diese Themen in dieser Kirche gar nicht so richtig thematisiert oder gibt es schlicht keine Katholische Diskussionen darüber? Oder lässt man das Thema Endzeit und Offenbarung einfach unbeachtet, nach dem Moto wo viel geredet wird, bleibt Verfehlung nicht aus und lasst die andern in Weisheit suchen, was gemeint sein könnte?

Die Frage wie kann mann sich dann sicher sein, das die Kritiker alle irren bezüglich der Auslegung über gewisse Dinge der Offenbarung, wenn die Kirche keine Lehrmeinung dazu hat, wie man wichtige Stellen in der Offenbarung auslegen sollte?

Hier also nochmal, meine Eingangsfragen:
Kingdom hat geschrieben: So 12. Mai 2019, 19:52
Trotzdem nähme mich persönlich Wunder, wie sehen es denn die Katholiken, bezüglich anderen Kirchen?

Die Katholische Kirche wird ja im Netz auch viel kritisiert, sieht die Kirche darin zum Teil auch berechtigte Kritik und prüft man das vor Gott oder denkt man sich da einfach, das sind alles solche die nur Sand unter den Füssen haben? Wir sind die einzig treuen Nachfolger?

Zudem würde mich auch interessieren, wie beurteilen denn Katholiken die zwei Tiere aus Offenbarung, die Hure Babylon, den falschen Propheten? Werden solche Themen thematisiert bei den Angehörigen dieser Kirche oder überlässt man das einfach denen die predigen und werden überhaupt über solche Dinge gepredigt/angesprochen oder sind das so gewisse Tabu Themen, innerhalb der Kirche?

Ich weiss viele Fragen aber es würde mich freuen wenn der eine oder andere Katholik, vielleicht etwas dazu schreiben könnte.
Lg Kingdom
Munro

Re: Wie sehen es Katholiken und wie die Katholische Kirche?

Beitrag von Munro »

Hiob hat geschrieben: Mo 20. Mai 2019, 15:13
lovetrail hat geschrieben: Mo 20. Mai 2019, 15:03 Deshalb ist uns ja auch das Wort Gottes überliefert worden.
Und da fehlts halt bei den Katholiken schon.
Es ist erstaunlich, dass dieser Gedanke in kleineren christlichen Gruppen so weit verbreitet ist. - Da, wo ich her komme, kommt da keiner drauf.

Dahinter steckt wohl mal wieder jene alte Legende oder V-Theorie, die dummen Katholiken täten die Bibel nicht kennen.
Diese Legende ist wohl auch mit Engelszungen nicht auszurotten.
Munro

Re: Wie sehen es Katholiken und wie die Katholische Kirche?

Beitrag von Munro »

Ist dir denn nicht aufgefallen, dass deine katholischen Bekannten die Jungfrau Maria in den Vordergrund rücken?
Ich kann nicht erkennen, wer das geschrieben hat.
Aber ich erkenne da wieder mal diese Lieblings-Theorie mancher Protestanten, die nur selten oder nie mal mit einem leibhaftigen Katholiken geredet haben: die Sache mit der angeblichen Marien-Anbetung.


Und ich sage darauf:

Nein, die Jungfrau Maria wird bei uns weder ge-rückt noch ver-rückt!
Wir sind doch schließlich nicht verrückt! :idea:
Hiob
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Re: Wie sehen es Katholiken und wie die Katholische Kirche?

Beitrag von Hiob »

Tamar hat geschrieben: Mo 20. Mai 2019, 21:03Ist dir denn nicht aufgefallen, dass deine katholischen Bekannten die Jungfrau Maria in den Vordergrund rücken?
Sie spielt zumindestens eine große Rolle - vor allem tat sie das früher für Frauen, wenn sie mit speziell weiblichen Anliegen zu tun hatten. --- Gesehen muss dies im Kontext mit der Heiligen-Verehrung, die ja in der RKK eine große Rolle spielt - da ich katholisch aufgewachsen bin, weiß ich noch, dass es für die unterschiedlichsten Belange "Schutzpatrone" gab - bspw. St. Florian gegen Feuersbrunsten, etc. („Heiliger Sankt Florian / Verschon’ mein Haus / Zünd’ and’re an!“) :lol: - In BAyern ist Maria dementsprechend "Patrona Bavariae".

Nein, ANGEBETET wird Maria NICHT - wiewohl mancher wahrscheinlich nicht den Unterschied zwischen "anbeten" und "verehren" checkt. - Aber letztlich läuft auch in der RKK alles auf Jesus hinaus - da gibt es keine Konkurrenz durch Heilige resp. Maria.
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