ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Di 28. Jan 2020, 12:32
Das Neue Jerusalem sehe ich als Zustand, nicht im wörtlichen Sinne bezogen auf seine beschriebenen Ausmaßen.
Schon klar. Aber ob sinnbildlich oder wortwörtlich: du kannst es nicht außerhalb des Kontextets betrachten. Es ist gegenübergestellt das neue Jerusalem und das "draußen"; und darüber hinaus spielt sich beiden auf einer neuen Erde mit neuem Himmel ab. Du darfst das gerne sinnbildlich sehen, aber auch dann darf es nicht unberücksichtigt bleiben.
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Di 28. Jan 2020, 12:32
PeB hat geschrieben: ↑Di 28. Jan 2020, 11:48
Ich verweise deshalb noch einmal auf den Kampf des Volkes Israel gegen seine Feinde und auf die Sintflut als Gottes Gericht.
Sind denn die Toten aus der Sintflut wieder aufgetaucht, oder haben sich die von Israel vertriebenen Völker irgendwann doch noch integriert?
Die Frage ist schon mal sehr, sehr gut. Ziehst du auch die richtigen Schlüsse daraus?
Nein, offenbar nicht.
Womit fange ich an:
1. das Volk Israel.
Gott hat Israel stellvertretend für die Menschheit zu seinem Volk berufen. Warum?
Nicht, damit Israel die Heilsgeschichte vollendet, denn das ist nicht geschehen und statt dessen gab Jesus einen neuen Bund. Sondern um die Heilsgeschichte in dem Sinne voranzutreiben, dass wir bestimmte Dinge erkennen.
Beispiel: da Israel Gottes Volk war, sind die Feinde Israel (zumindest aus Sicht Israels) auch die Feinde Gottes - und damit "die Bösen" - gewesen. Das Trachten Israels bestand darin, "das Böse" in Form seiner Feinde (der Feinde Gottes) auszurotten.
Was ist das Resultat?
Sind die Feinde Israels und die Feinde Gottes heute ausgerottet? Oder ist es nicht vielmehr so, dass wo ein Feind vernichtet war, zwei neue aufgestanden sind, so dass bis zum heutigen Tage Israel von seinen Feinden umringt bleibt?
2. die Sintflut.
Die Welt versinkt im Bösen. Gott schickt die Sintflut und rottet damit alle bösen Menschen ausnahmslos aus; denn nur die Gerechten aus der Familie Noahs überleben.
Was ist das Resultat?
War die Welt danach vom Bösen gereinigt, so dass dieses die Menschen nicht mehr infizieren konnte? Mitnichten.
Bezeichnenderweise hat Gott auch angekündigt, so etwas nie wieder zu tun. Warum? Weil es nutzlos ist.
Das Fazit aus diesen Betrachtungen: das Böse kann NICHT dadurch ausgerottet werden, dass man die bösen Menschen eliminiert. Denn das Böse haftet an der Welt.
Daher Jesu Liebesgebot, denn nur so funktioniert es, das Böse zu eliminieren.
NICHT: vernichte deine Feinde!
SONDERN: liebe deine Feinde!
Was heißt das nun für das Ende (theoretisch)?
Es gibt eine neue Erde und einen neuen Himmen - eine Welt, der das Böse NICHT MEHR anhaftet.
Insofern reicht es aus, die Menschen am Ende zu läutern, anstatt sie zu vernichten.
Die Geläuterten können sich NICHT MEHR an einer infizierten Welt anstecken, weil es die nicht mehr gibt.