Ich meine, es ist exegetisch sogar sehr präzise. Sein Menschsein gehört natürlich dazu. Mir geht es aber um das Fleisch. In 2. Johannes 1,7 heißt es "Jesus Christus im Fleische kommend." Dieses kommend ist Partizip Präsens und somit ein Durativ, kein Futur und somit keine Anspielung auf seine Wiederkunft. Als Partizip Präsens ist ερχομενον gleichbedeutend mit gegenwärtig wandelnd und auftretend.Helmuth hat geschrieben: ↑Sa 19. Okt 2024, 06:41Das ist exegetisch m.E. nicht ganz korrekt. Es sollte heißen: Er hat nie aufgehört Mensch zu sein.ProfDrVonUndZu hat geschrieben: ↑Sa 19. Okt 2024, 01:29 Und zwar nicht nur in den knapp 30 Jahren bis zu seinem Kreuzestod, sondern dauerhaft. Er hat nie aufgehört, im Fleische zu wandeln.
In 1. Johannes 4,2-3 wird dagegen das Partizip Perfekt εληλυθοτα benutzt. Das ist ein Resultativ und bezieht sich auf einen Zeitpunkt in der Vergangenheit, der jetzt noch wirkt. Auch das bezieht sich definitiv nicht auf ein noch ausstehendes Ereignis.
Ich meine nicht, dass die Verwandlung Fleisch und Blut auflösen und abschaffen wird. Es ist richtig, dass durch Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht ererbt werden können, aber das heißt doch noch nicht, dass sie draußen bleiben müssen und der Mensch zuvor dematerialisiert wird. So eine Interpretation halte ich für überzogen um nicht zu sagen schon gefährlich nah am Geist des Antichristus, der Jesus als im Fleische Kommenden (Partizip Präsens, nicht Futur) leugnet. Das ist vom Prinzip her die gleiche Art Vergeistigung Jesu, wie sie den Gnostikern nachgesagt wird.
Nur um das noch mal ins Bewusstsein zu rufen, falls das noch nicht klar geworden ist : Eben hast du noch vermeintlich biblisch fundiert bestritten, dass Blut (und Fleisch) das Reich Gottes ererben können.