Hiob hat geschrieben: ↑So 23. Feb 2025, 12:54Tut aber keiner, weil jeder sündig ist - egal ob katholisch, evangelikal oder bhuddistisch.
Langsam, hier geht es nicht um Verfehlungen, die aus der Schwäche heraus geboren wurden und man eigentlich schon wusste, wie es hätte richtig laufen müssen.
Hier geht es um die biblisch begründete Entwicklung von Massnahmen und Abläufen zur (qualvollen) Ausrichtung von Menschen.
Die Kirche, die sich als "Leib des Messias" (und damit "als Messias") ansieht, hat Schaden in der Welt angerichtet und dabei grosspurig beansprucht "vom Heiligen Geist gelenkt zu sein".
Hiob hat geschrieben: ↑So 23. Feb 2025, 12:54Man hat in der Tat theologische Begründungen gesucht, um sein weltliches Verhalten zu rechtfertigen. Man nennt dies "Sünde".
Es einfach mal "Sünde" zu nennen und sich dann abweisend in eine "weltlich"-Kategorie zu schleichen, ist nicht angebracht.
Die hier aktiven Gläubigen hätten mit Überzeugung vertreten, dass sie vom "Heiligen Geist im Sinne der Bibel gelenkt werden".
Sie hätten dies insbesondere vor mir als einem Nicht-Gläubigen vertreten, und zwar mit der Behauptung "dass ich es (die Wahrheit) ja nicht fühlen könne".
Mit dem Begriff "Sünde" wird nicht erfasst, dass die "Experten" hier glaubenstechnisch vollständig auf dem falschen Dampfer gewesen sein sollen und ganz sicher nicht von einem "Heiligen Geist" angeleitet wurden.
Die Wahrheit ist, dass sie sich "den richtigen Weg" nur vorgestellt haben und nirgendwo irgendeiner Lenkung unterstanden.
Hiob hat geschrieben: ↑So 23. Feb 2025, 12:54Der Messias soll geistiger Herrscher sein, was man weltlich umgemünzt hat und somit mehr dem entsprach, was Jesus mit "Fürst der Welt", also den Satan, meint. So ist das, wenn man geistlichen Einrichtungen weltliche Macht gibt.
Sorry, die Bibel selbst stellt nichts weiter als eine "weltliche Macht" dar, die Gläubigen müssen ja nachlesen, wie sie ihre Religion zu verstehen haben.
Genauso gehört die Missionierung einfach nur zur "weltlichen Macht".
Auch die Taufe ist ein hübsch "weltlicher Vorgang".
Bei der RKK basieren die Beichte und die Wiedergutmachungsauflagen auf weltlichen Verhaltensweisen.
Der Messias soll im Judentum auch nur ein weltlicher Herrscher sein und im 1.Jhd. ging es um nichts anderes.
Erst aus dem Blickwinkel des Scheiterns (insbesondere der ausbleibenden Unterstützung Gottes bei der umfassenden Niederlage) dreht man es sich hin à la "juhu, wir streben ein nicht-weltliches Reich an".
Das ist dann mehr Glaubensrettungsversuch als sonst etwas.
Hiob hat geschrieben: ↑So 23. Feb 2025, 12:54Solche Aussagen stören mich auch. Gemeint ist, dass der Weg zu Gott nur über die Kirche geht. Gleichzeitig höre ich von katholischen Priestern, dass sich niemand zwischen Gott und Mensch stellen darf, nicht einmal die Kirche. Hier gibt es in der Tat Ungereimtheiten.
Ich sehe keine Ungereimtheiten: die Kirche beansprucht, den Messias zu formen, also den messianischen Effekt zum Erreichen der messianischen Zeit innezuhalten.
Die messianische Zeit und der Messias sind im Judentum nicht unabhängig voneinander.
Wer das "Erreichen der messianischen Zeit" mit "Gott erreichen" übersetzt, kommt dann direkt zur Notwendigkeit des Messias und das wiederum will ja die Kirche sein.
Du hast dir halt einen "historischen Jesus" als "den eigentlichen Messias" erfunden und kommst damit zu Widersprüchen.
Der Bibeltext enthält viele Andeutungen und klare Aussagen, dass die Gemeinschaft den Messias verkörpert.
Warum stellst du dich dem nicht?
Stell dir mal vor, dass "Simon der Zelot" ein Anführer der Messias-Bewegung war.
In der Bibel wird er als "Jünger Jesu" präsentiert.
Wer oder was ist dann Jesus?
Ich sage: die literarische "Jesus"-Figur steht für die (erste) Messias-Gemeinschaft (ab dem Jahr 0/1).
Mit diesem Ansatz habe ich keinerlei Problem, dass die RKK von sich behauptet "nur über uns kommt der Gläubige zu Gott" - im Gegenteil, etwas anderes würde sich komisch anhören, vieles würde dann nicht mehr passen.
Hiob hat geschrieben: ↑So 23. Feb 2025, 12:54Wenn man es fundamental betrachtet, versteht man dies geistlich und nicht weltlich. Das Problem der Kirche war historisch ihre Verweltlichung.
Dieses "geistlich" und "weltlich" mag für dich eine Art "Glaubensausweg" (quasi "ein Schweizer Taschenmesser für Glaubenskritik") darstellen, aber hinter oder über die eigentlichen Umstände kommst du damit nicht.
Bei "wo zwei oder drei sich in meinem Namen versammeln, bin ich unter euch" ist es ganz klar, dass es um die Versammlung, den Zusammenschluss der Gemeinde geht.
Das ist weltlich.
Selbst wenn du das "in meinem Namen" als gedankliches Ziel ins Nicht-Weltliche (was auch immer das sein soll) verlegen dürfen möchtest, geht es hier ganz eindeutig um die weltliche Gruppenbildung.
Sprich: die Mitglieder sollen sich
untereinander, entsprechend der Vorstellungen zur messianischen Zeit, verhalten und dabei die messianische Zeit (insbesondere das "messianische Miteinander") im Visier haben - so lautet zumindest die christliche Grundidee.
(diese "Nächstenliebe" ziel auf das Miteinander unter denjenigen in der messianischen Zeit ab - die Juden haben es so entworfen: "Löwe und Lamm vertragen sich")
Deinen Versuch, daraus etwas "persönlich Geistiges" zu machen, sehe ich nicht in der Bibel verankert bzw. klar durch die dortigen Gemeindevorstellungen dominiert.
Der Einzelne formt nicht den "Leib des Messias", sondern die Gemeinschaft.