Was bedeutet Selbstverleugnung?

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Oleander
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Re: Was bedeutet Selbstverleugnung?

Beitrag von Oleander »

Ich zieh das mal in diesen Thread....
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Mo 5. Mai 2025, 23:22
Oleander hat geschrieben: Mo 5. Mai 2025, 19:56
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Mo 5. Mai 2025, 14:24 ...so wie ich Lust und Zeit habe.
:lol:
Ich mußte dabei grade an den Thread über "Selbstverleugnung" denken...viewtopic.php?t=9418
Wer sich selbst verleugnet, denkt/redet nicht mehr wie du über eigene Lust und Zeit.. ;)

Also biblisch betrachtet oder so... :)
Das, was ich hier mache, ist bereits Selbstverleugnung.
Ich habe Lust und Zeit für den Herrn :angel: Das heißt nicht, dass ich es hier allen Recht machen muss :P
Ich hab mal ein bisserl nach "Selbstverleugnung" gegoogelt

Ein Treffer davon schreibt:
Was meint Jesus mit Selbstverleugnung?

Antwort:
Wer sein Leben mit anderen teilt, dem strömt das Leben zu.

Dazu gehört auch das Teilen von Leid und Not.

Selbstverleugnung heißt Augen, Ohren und Herz öffnen für die anderen.
Das hat Jesus getan, bis zur völligen Hingabe seines Lebens für uns.
https://www.google.com/search?client=fi ... erleugnung

Gefällt mir :)
Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben ...
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Johncom
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Re: Was bedeutet Selbstverleugnung?

Beitrag von Johncom »

oTp hat geschrieben: So 4. Mai 2025, 15:33 Für mich zeigt schon jede Mutter eine Selbstverleugnung. Sie kümmert sich mehr um das Wohl ihrer Familie, als um ihre Bedürfnisse. Aufopfernde Selbstlosigkeit.
Ja. Klare Antwort. :thumbup:
Sich selber zurück stellen. Das Wohl meines Kindes steht höher als mein eigenes Wohl.
Und erweitert: Mein Mitmensch kann mein Bruder sein. Zumindest teile ich mein Wohl mit seinem Wohl.
:arrow: Lukas 10:25-37

Aber Selbstverleugnung heißt nicht, ich bin unwert, alle anderen sind wertvoller. Selbstverleugnung könnte man übersetzen mit Ego-Verleugnung. Wenn die Gewissheit kommt, wie alle sind "von" Gott, also Geschwister, dann weiß man, was ich dem anderen gebe, das gebe ich auch mir.
renato23
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Re: Was bedeutet Selbstverleugnung?

Beitrag von renato23 »

Johncom hat geschrieben: Di 6. Mai 2025, 01:50 Aber Selbstverleugnung heißt nicht, ich bin unwert, alle anderen sind wertvoller. Selbstverleugnung könnte man übersetzen mit Ego-Verleugnung. Wenn die Gewissheit kommt, wie alle sind "von" Gott, also Geschwister, dann weiß man, was ich dem anderen gebe, das gebe ich auch mir.
Das finde ich sehr gut erklärt. Denn purer Egoismus und gelebte Nächstenliebe passen überhaupt nicht zusammen. Ich denke dabei an die Pechmarie und die Goldmarie im Märchen von der Frau Holle und ihr gegensätzliches Verhalten, wenn jemand um Hilfe bat..
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Johncom
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Re: Was bedeutet Selbstverleugnung?

Beitrag von Johncom »

Ziska hat geschrieben: So 4. Mai 2025, 16:14 Sich selbst verleugnen heißt, dass jemand bereit ist, eigene Interessen völlig zurückzustellen
und Gott über sein Leben bestimmen zu lassen.

Wer sich selbst verleugnet muss zu sich selbst „Nein!“ sagen.
Das heißt die persönlichen Wünsche, Ziele und Vorteile hinten anzustellen.

Jesus ist da unser bestes Vorbild.
Ja. Es scheint mir aber, Jesus wolle nicht für alle Zeiten als Vorbild verherrlicht und verehrt werden sondern zur persönlichen Nachfolge animieren. So dass auch wir unsere Ego-interessen zurückzustellen und dem Wohl aller dienen. Diese ständige Wünschen, ICH komme ins Himmelreich, andere haben anderes geglaubt, die werden böse bestraft, das erscheint mir alles andere als christlich, jesuanisch, göttlich inspiriert.

Solange wir nicht, ganz wie Jesus, unsere Ich-Interessen zurückstellen, aufgeben ... sind wir nur scheinfromme Kleinbürger.
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Zippo
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Re: Was bedeutet Selbstverleugnung?

Beitrag von Zippo »

Oleander hat geschrieben: Mo 5. Mai 2025, 13:09
Zippo hat geschrieben: So 4. Mai 2025, 17:38 Wie haben es die Jünger denn gelebt ?

Sie haben ihren Beruf aufgegeben...
Nicht jeder Jesus-Gläubige ist ein "Apostel" (Hirte)
Stell dir mal vor, dass jeder Mann, der sich bekehrt (von neuem geboren) seinen Job aufgeben würde.
Dann würden wohl in der Versammlung (beim Godi) lauter Arbeitslose sitzen, die ihre Familie nicht mehr ernähren können.

Die Gemeindemitglieder weltweit (also alle) könnten sich gegenseitig gar nicht mehr unterstützen, weil sie nichts mehr haben...
Sie müßten betteln gehn...
Oder Gott sendet ihnen Manna vom Hiimmel ;)
Das war ja auch die Anfangszeit und es ging um die ersten Zeugen des Wirkens Jesu. Die sollten möglichst alles mitkriegen, was er sagt und tut.
Joh 12,35
Da sprach Jesus zu ihnen: Es ist das Licht noch eine kleine Zeit bei euch. Wandelt, dieweil ihr das Licht habt, dass euch die Finsternis nicht überfalle. Wer in der Finsternis wandelt, der weiß nicht, wo er hingeht.
Das Licht der Welt war da und sie sollten, wie Johannes der Täufer Zeugnis von ihm geben. Joh 1,7 Sie haben ja auch später alles schriftlich festgehalten und die Lehre für die Christenheit gestaltet Eph 2,20. Dazu mußten sie nun mal alles stehen und liegen lassen und die weltlichen Probleme Gott überlassen.

Später war es keine Pflicht mehr, alles aufzugeben. Gott hat auch Viele dazu aufgerufen in ihrer Berufung zu bleiben. 1 Kor 7,17-24 Der Text könnte sagen, daß z. Bsp ein gläubig gewordener Bäcker in seinem Beruf bleiben soll, wenn ihn der Herr Jesus nicht zu besonderen Werken ruft.
Es hat sich im Laufe der Zeit eine andere Form der Nachfolge und Gemeindeordnung gebildet, aus der sich die Lehre für das Leben der Christen gebildet hat. Paulus war da der Eifrigste und fleißig hat er sich bemüht, die vielen Fragen beispielsweise der Korinthergemeinde zu beantworten.
Oleander

Selbst die Pastoren leben von den Spenden(dem Zehnten) , die Gemeindemitglieder geben.
Wenn die Gemeindemitglieder aber nichts mehr haben, weil keinen Job, können sie auch nichts geben...
Deshalb ist es vollkommen in Ordnung, wenn der eine Christ arbeitet und spendet und der andere geht in Mission. Je nachdem, wie es der Herr Jesus haben will.
Oleander
Die Familie sollten sie hinter sich lassen..
Gott segnete Zippo und seine Frau mit 9 Kindern, um dann dem Mann aufzutragen, verlass Frau und Kinder und folge mir nach.. :?:
Am Anfang war das so. Ein Mann namens Philippus, der war Evangelist und hatte 4 Töchter . Apg 21,8-9

Oleander
Und das Weib steht dann alleine da mit dem Nachwuchs?
Soll sich halt allleine um den Nachwuchs kümmern?
Oder die Gemeinde anschnorren, die sollen sich um sie kümmern?

Geht nicht, denn die hab auch nix mehr, weil die Männer ihren Beruf aufgaben, um Jesus zu folgen... ;)
Manchmal geht das so, dann findet sich eine Lösung. Die Frauen von Seeleuten müßen sich ja auch lange Zeit um die Familie alleine kümmern.
Das bedarf eben einer sorgfältigen Prüfung und in der Folge werden Lösungen gefunden, wie das gehen kann. Und indem Gott den Weg ebnet, bekommt man ja auch eine gewisse Sicherheit, daß Gottes Wille geschieht.

Gruß Thomas
2 Kor 13,13 Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen.
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ProfDrVonUndZu
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Re: Was bedeutet Selbstverleugnung?

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Oleander hat geschrieben: Mo 5. Mai 2025, 23:59 Ich hab mal ein bisserl nach "Selbstverleugnung" gegoogelt

Ein Treffer davon schreibt:
Was meint Jesus mit Selbstverleugnung?

Antwort:
Wer sein Leben mit anderen teilt, dem strömt das Leben zu.

Dazu gehört auch das Teilen von Leid und Not.

Selbstverleugnung heißt Augen, Ohren und Herz öffnen für die anderen.
Das hat Jesus getan, bis zur völligen Hingabe seines Lebens für uns.
https://www.google.com/search?client=fi ... erleugnung

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Aber wie auch schon bezüglich Römer 13,1 ff Unterordnung nicht meint, dass man nach der Pfeife des anderen zu tanzen hat und sich dessen Launen fügen muss.
Offenbarung 1,3 Glückselig, der da liest und die da hören die Worte der Weissagung und bewahren, was in ihr geschrieben ist; denn die Zeit ist nahe!
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Hoger
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Re: Was bedeutet Selbstverleugnung?

Beitrag von Hoger »

ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Di 6. Mai 2025, 10:39 Aber wie auch schon bezüglich Römer 13,1 ff Unterordnung nicht meint, dass man nach der Pfeife des anderen zu tanzen hat und sich dessen Launen fügen muss.
was für ein Klischee

:lol:

Ein Lebensproblem von dir?
Erforsche mich. Ewiger, und erkenne mein Herz. Prüfe mich und erkenne meine Gedanken! Und sieh, ob ein Weg der Mühsal bei mir ist, und leite mich auf dem ewigen Weg!
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Magdalena61
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Re: Was bedeutet Selbstverleugnung?

Beitrag von Magdalena61 »

Ein Mißbrauch der gebotenen Unterordnung gegenüber staatlichen Obrigkeiten, aber auch gegenüber der Obrigkeit in Kirchen und Gemeinden sowie im Privaten kommt öfter vor, als du es anscheinend vermutest.

Ziemlich oft sogar. Wenn ich daran denke, wie manche Gemeinden Druck machen, den Zehnten zu geben oder eine bestimmte politische Richtung zu bestätigen- oder jemand meint, mir erklären zu müssen, was ich seiner Meinung nach zu tun habe, um Gott gehorsam zu sein... Menschengebote halt, mit denen man mich dazu bringen oder gar zwingen möchte, unter einem fremden Joch zu gehen.
LG
God bless you all for what you all have done for me.
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Magdalena61
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Re: Was bedeutet Selbstverleugnung?

Beitrag von Magdalena61 »

Selbstverleugnung...

Im zwischenmenschlichen Bereich wird das wohl oftmals bedeuten, eigene Wünsche und Interessen zurück zu stellen, um in der Wahrnehmung der Bedürfnisse anderer den Menschen, in deren Gemeinschaft man gestellt ist, zu dienen.

Es ist nicht immer leicht zu entscheiden: Wo und ab welchem Zumutungslevel kann ich mich abgrenzen? wo darf ich "streiken"? damit meine eigenen Bedürfnisse nicht total untergehen.

In Mt. 16,24 sagt Jesus außerdem: "... und nehme sein Kreuz auf sich..."

Kreuz ist "Schicksal", von Gott auferlegt oder zugelassen? Ein Pfahl im Fleisch? Ein Kreuz ist nichts Angenehmes. Es ist schwer, es drückt, und Druckstellen können ziemlich schmerzhaft werden. Kreuz ist etwas, das wir instinktiv vermeiden wollen. Es bedeutet Anstrengung und ständige Selbstüberwindung, um gerade zu laufen und das Ding zu stemmen. Eine Zeit lang mag es ja noch so gehen. Aber irgendwann wird man müde. Und man empfindet es nur noch als Last.

Wenn ich bei Vers 22 anfange, bezieht sich die Selbstverleugnung auf das Bekenntnis; auf den Glauben. Bleibe ich Jesus auch dann treu, wenn mein Glaubensbekenntnis aggressive Verfolgung nach sich zieht (und riskiere Freiheit und Leben)?
LG
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ProfDrVonUndZu
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Re: Was bedeutet Selbstverleugnung?

Beitrag von ProfDrVonUndZu »

Hoger hat geschrieben: Di 6. Mai 2025, 20:16
ProfDrVonUndZu hat geschrieben: Di 6. Mai 2025, 10:39 Aber wie auch schon bezüglich Römer 13,1 ff Unterordnung nicht meint, dass man nach der Pfeife des anderen zu tanzen hat und sich dessen Launen fügen muss.
was für ein Klischee

:lol:

Ein Lebensproblem von dir?
Ich habe so meine persönliche Erfahrung damit gemacht und es ist die gängigste Art der Auslegung zu diesen Paulusworten, zumindest in protestantisch/evangelischen Milieus. Es ist so, wie Magdalena es beschreibt. Mit Katholiken habe ich diesbezüglich keine Erfahrung. Was ich aber so vernommen habe, scheinen die mir diesbezüglich deutlich entspannter zu sein.
Offenbarung 1,3 Glückselig, der da liest und die da hören die Worte der Weissagung und bewahren, was in ihr geschrieben ist; denn die Zeit ist nahe!
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