Spice hat geschrieben: ↑Mi 26. Okt 2022, 07:21
Das wollte ich auch gar nicht behaupten, sondern lediglich auf eine allgemein menschliche Gesetzmäßigkeit hinweisen, deren Wirken mir auch bei vielen Christen aufgefallen ist. Solange man eben das Empfinden hat, das, was ich tue
schränkt mich ein, ist die Folge davon, dass man diejenigen hasst, die es nicht für nötig halten, sich einzuschränken.
Wenn jemand die Gebote als nervige Einschränkung empfindet, dann stimmt aber etwas mit seinem Glauben nicht. Dann hat er den Sinn und die Auswirkung der Weisungen... die Wohltat des Gehorsams in seinem Leben noch nicht begriffen. Er hat noch nicht realisiert: Die Gebote tun mir
gut.
"Denn ich ereiferte mich über die Ruhmredigen, da ich sah, dass es den Frevlern so gut ging.“ (Psalm 73,2-3)
"Warum geht es den Menschen, die dich missachten, so gut? Warum leben alle, die dir untreu sind, in Ruhe und Frieden?" Jer. 12,1
Aus diesen Versen spricht doch kein Hass. Eher Verwirrung, Enttäuschung.
Außerdem stimmt es nicht, dass
alle, die Gott nicht gehorchen, angeblich in Ruhe und Frieden leben.
Solange man nach dem "Warum?" fragt, ist es in Ordnung.
Interessant.
Aber das Unbehagen daran, dass es ihnen gut geht, ist ja da.
Nicht unbedingt. So manche der Wohlhabenden, Sorglosen... derjenigen, die reich geworden sind, weil sie andere Menschen ausbeuten... haben halt einen Deal mit Satan
Mt. 4,9; ob sie sich dessen bewußt sind oder nicht. Grauzonen gibt es nicht, sagt Jesus. Entweder man ist
für Ihn oder
gegen Ihn. Auf den Reichtum und das Wohlleben derer, die von Satan "gesegnet" werden, muss man nicht neidisch sein. Sie werden dafür bezahlen müssen. Bei Satan gibt's nichts umsonst.
Dieses kann nur überwunden werden, wenn man eine Antwort auf diese Frage erhellt, die einen so befriedigt, dass dieses Unbehagen schwindet. Sonst bleibt es eben nicht bei diesem, sondern wird es zu Hass, den man allerdings nicht zugeben möchte, sondern verdrängt.
Eigentlich kenne ich gar keine Christen, von denen ich sagen würde, sie hassen jemanden oder etwas.
Aber jedesmal wenn man zu jammern beginnt, über die böse Welt oder gar ihnen Gericht wünscht, sieht man, wie dieser Hass auf andere, sich Bahn bricht.
Da sind viel
mehr Emotionen mit im Spiel- und die müssen nicht zwingend negativ sein.
"Dein Reich komme" klingt vielleicht besser als "Allmächtiger Gott, Himmlischer Vater! Schaffe DU Recht... lass die Bosheit nicht gewinnen; stehe auf gegen die Gottlosen und lege ihnen das Handwerk...." und so weiter, kann aber dasselbe meinen. "Dein Wille geschehe!" -- und wir wissen, dass Gott die Bosheit hasst.
Spice hat geschrieben: ↑Mi 26. Okt 2022, 10:58
Dieser untergründige Hass ist nicht nur in Bezug auf die Ungläubigen vorhanden, sondern auch auf jeden x-beliebigen Menschen, der gegen die eigenen Vorstellungen verstößt. Weshalb streiten sich denn Eheleute? Weshalb wird Christen, die andere Auffassungen haben das Christsein abgesprochen? Weshalb will man sie nicht verstehen?
"Hass" ist meiner Meinung nach nicht die richtige Bezeichnung für das, was du vermutlich meinst.
LG