Ist das Buch Hiob authentisch?

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Hiob
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Re: Ist das Buch Hiob authentisch?

Beitrag von Hiob »

Sunbeam hat geschrieben: So 19. Jun 2022, 16:39 Geschichte erzählt eigentlich nur die Geschichte der politischen, militärischen oder weltanschaulichen Sieger.
(Zum Beispiel wird die Geschichte der katholischen Kirche von den Katholiken völlig anders erzählt, als von Karl Heinz Deschner
Stimmt. Das ist der große Irrtum der Wissenschafts-Fanatiker, dass sie übersehen, dass ERgebnisse einer wissenschaftlichen Studie Folge des selbst-gemachten Modells sind. "Wissen" ist also je nach Modell unterschiedlich und oft sogar widersprüchlich.

Ausnahme: Naturwissenschaften, da sie unabhängig experimentell überprüfen können und müssen. Bei philologischen und theologischen Wissenschaften geht dies nicht. Dies zu erkennen, ist oft zu viel verlangt.
Abischai hat geschrieben: So 19. Jun 2022, 16:46 Ich sehe das etwas enger, weil Abstriche am direkten Wahrheitsgehalt (z.B. die Historizität) heimlich die ganze Bibel infrage stellen.
Das ist genau der Unterschied in unserer Sichtweise: Für mich ist Gleichnishaftes kein Abstrich zur Historizität. Es ändert für mich keinen Mikrometer an der geistlichen Wirklichkeit des Buches Hiob, ob Hiob offenbart wird als historische Wirklichkeit oder "nur" geistliche Wirklichkeit. Positiver Nebeneffekt: Ich bin vollständig immun gegenüber historisch-kritische Argumente.
Oleander hat geschrieben: So 19. Jun 2022, 16:48 Mir ists in dem Fall völlig egal von wem der Spruch ist.
Ich will viel mehr erfahren, ob was dran ist.
Richtig. - Noch ein SChritt weiter: Hätte ich die Macht, würde ich darauf bestehen, dass Zitate zunächst NICHT gekennzeichnet werden, damit sich die Leute Gedanken über den Inhalt machen müssten (Heute ist es ja üblich, zuerst den Verfasser anzugucken und dann zu entscheiden, ob sein Zitat gut sein DARF oder nicht).
Helmuth hat geschrieben: So 19. Jun 2022, 19:15 Kannst du uns nun belegen, dass Hiob definitiv keine historische Person war? Bitte konkret nur diese Frage beantworten.
Nein - allein deshalb, weil diese Frage für mich geistlich extrem irrelevant ist. Ich habe mir diese Frage deshalb noch nie gestellt.
Reinhold hat geschrieben: So 19. Jun 2022, 20:31 Aus Galater 6;7 geht nämlich z.B. unmissverständlich hervor, dass weder Gott noch der Satan offensichtlich für das Leid das wir selbst vielleicht (was ja nachweislich vorkommen kann)durch zu viel sauf...ä...trinken oder inhalieren von Schadstoffen(Sargnagel)* über uns gebracht haben zur Verantwortung gezogen werden kann
Auch das kann es geben - wie es halt kommt. Der eine leidet aus eigenem Zutun, der andere wird komplett unschuldig erwischt.
Corona hat geschrieben: So 19. Jun 2022, 21:59 Nur, die Aufgaben sind im irdischen, für irdische Wesen.
Im Irdischen sind die Aufgaben nur im Irdischen - klar. Deshalb steht der Satz "Liebe Deinen Nächsten" über allem.
Magdalena61 hat geschrieben: Mo 20. Jun 2022, 01:12 Vielleicht sprach Gott mit den Ureinwohnern des amerikanischen Kontinents und mit anderen indigenen Völkern in einer anderen "Sprache".
Richtig. - Wie schon an anderer Stelle zitiert, hier eine Szene aus "Narnia": Aslan (alias Gott) hört von einem Mädchen, dass dieses bereue, früher jemandem anderen gedient zu haben. Darauf sagt Aslan: "Ich habe Dich dabei beobachtet und gesehen, dass Du es mit reinem Herzen tust. Deshalb rechne ich Dir diese Zeit so an, als hättest Du MIR gedient". Siehe auch Röm. 2,14.
Magdalena61 hat geschrieben: Mo 20. Jun 2022, 01:26 "Bewahrheitet" werden alle. Spätestens dann, wenn sie ihr Leben und sich selbst in dem alles durchdringenden Licht Jesu sehen.
Eben - nur das zählt für mich.
Magdalena61 hat geschrieben: Mo 20. Jun 2022, 01:26 Aber ob man zu diesem Zeitpunkt noch den geistlichen Status ändern kann, wenn man auf Erden den von Gott bestimmten Retter wissentlich, anhaltend und hartnäckig ablehnte? ... anstatt Gott selbst zu fragen, wie es sich mit diesem Jesus verhält, und nicht nachzulassen, bis diese Frage geklärt ist--- ich fürchte, das könnte übel ausgehen.
Könnte. Hier geht mein Glaube dahin, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass Gottes Liebe kleiner wäre als die einer Mutter oder die des Vaters, der den verlorenen Sohn zurücknimmt.
Travis hat geschrieben: Mo 20. Jun 2022, 09:12 Mich wundert nicht, dass der Glaube für den Alltag vieler Menschen heute keine Relevanz mehr hat. Da hat die Philosophie „ganze Arbeit“ geleistet.
Mich wundert das ebenfalls nicht. Denn die heutigen Philosophien sind letztlich materialistisch begründet, weshalb Geistliches historisch (also materialistisch) begründet sein MUSS, um wahr sein zu können. - Wenn dem nun Christen entgegentreten, die dasselbe aus ganz anderen Gründen postulieren, tritt man als Christ dem Materialisten auf DESSEN Ebene gegenüber, auf der der Materialist mindestens ebenbürtig ist. Das ist eine ganz böse Falle!!
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Corona
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Re: Ist das Buch Hiob authentisch?

Beitrag von Corona »

Reinhold hat geschrieben: Mo 20. Jun 2022, 13:48 Nicht Gott, sondern der Hinderer (Satanus) "testete" Hiob.
Von der Reihenfolge der Aussagen her zu schliessen, hatte Satan an Hiob gar kein Interesse gehabt, bis Gott seine Aufmerksamkeit auf Hiob lenkte.
Jer 23
Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da werde ich dem David einen gerechten Sproß erwecken; In seinen Tagen wird Juda gerettet werden und Israel sicher wohnen;
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Oleander
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Re: Ist das Buch Hiob authentisch?

Beitrag von Oleander »

Reinhold hat geschrieben: Mo 20. Jun 2022, 14:27 Mit Verlaub, der Hinderer (Satanus) hat sein Begehren Hiob zu testen vor Zeugen(Engel) begehrt.
Mit Verlaub, würden Sie bitte lesen?
Hiob 1
6 Und es geschah eines Tages, da kamen die Söhne Gottes, um sich vor dem HERRN einzufinden.

Und auch der Satan kam in ihrer Mitte.
7 Und der HERR sprach zum Satan: Woher kommst du? Und der Satan antwortete dem HERRN und sagte: Vom Durchstreifen der Erde und vom Umherwandern auf ihr.

8 Und der HERR sprach zum Satan: Hast du achtgehabt auf meinen Knecht Hiob?
Denn es gibt keinen wie ihn auf Erden – ein Mann, so rechtschaffen und redlich, der Gott fürchtet und das Böse meidet!
Es war mal der HERR, der Satan überhaupt auf Hiob ansprach(wozu?)
9 Und der Satan antwortete dem HERRN und sagte:
Schon da hätte er einfach nur: JA,hab ich!... sagen können-und weiter:
Ist Hiob ⟨etwa⟩ umsonst so gottesfürchtig?
10 Hast du selbst nicht ihn und sein Haus und alles, was er hat, rings umhegt? Das Werk seiner Hände hast du gesegnet, und sein Besitz hat sich im Land ausgebreitet.

11 Strecke jedoch nur einmal deine Hand aus und taste alles an, was er hat, ob er dir nicht ins Angesicht flucht ..
Satan fordert Gott zu etwas auf und Gott zu ihm:
12 Da sprach der HERR zum Satan: Siehe, alles, was er hat, ist in deiner Hand. Nur gegen ihn ⟨selbst⟩ strecke deine Hand nicht aus!
Also, was genau willst du nun von mir? :roll:
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Sunbeam
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Re: Ist das Buch Hiob authentisch?

Beitrag von Sunbeam »

Hiob hat geschrieben: Mo 20. Jun 2022, 15:29
Sunbeam hat geschrieben: So 19. Jun 2022, 16:39 Geschichte erzählt eigentlich nur die Geschichte der politischen, militärischen oder weltanschaulichen Sieger.
(Zum Beispiel wird die Geschichte der katholischen Kirche von den Katholiken völlig anders erzählt, als von Karl Heinz Deschner
Stimmt. Das ist der große Irrtum der Wissenschafts-Fanatiker, dass sie übersehen, dass ERgebnisse einer wissenschaftlichen Studie Folge des selbst-gemachten Modells sind. "Wissen" ist also je nach Modell unterschiedlich und oft sogar widersprüchlich.
Wenn ich mir die, nun ja - "Ergebnisse" der Diskussionen um biblische Kernthemen so durchlese, hier allein als Beispiel die Dreifaltigkeit angedacht, dann können doch die Ergebnisse nicht widersprüchlicher und chaotischer sein.
Und diese Widersprüchlichkeit beschränkt sich ja nicht nur auf das Hauen und Stechen in einem christlichen Forum, im realen Leben gestaltet sich diese christliche Dramedy oft noch bunter und absurder.

Da lobe ich mir dann doch die wissenschaftlichen Studienmodelle, auch in ihren oft zeitweise Unterschiedlichkeiten.

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Oleander
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Re: Ist das Buch Hiob authentisch?

Beitrag von Oleander »

Opa Klaus hat geschrieben: Mo 20. Jun 2022, 14:39 Oh leander Deiner (nachgeplapperten) fundamentalistischen Interpretation soll ich den Vorzug geben?
Du stellst Gottes Worte nach dem 'Sündenfall', als eine Gewinnbestätigung hin!
Hast du nen Knall oder zu heiß gebadet?
Langsam reichts!
Ich werde sehr selten ausfällig, aber du kotzt mich langsam an..
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Re: Ist das Buch Hiob authentisch?

Beitrag von Hiob »

Sunbeam hat geschrieben: Mo 20. Jun 2022, 16:34 Da lobe ich mir dann doch die wissenschaftlichen Studienmodelle, auch in ihren oft zeitweise Unterschiedlichkeiten.
Soweit es sich um Modelle handelt, die nicht unmissverständlich experimentell überprüft werden können (also de facto alle philologischen und gesellschaftswissenschaftlichen Modelle), sind sie den theologischen Modellen ähnlich. - Eine Ausnahme bilden die rein naturwissenschaftlichen Modelle, weil deren benutzte Begriffe nicht missverstanden werden können. Dort ist ein Higgins-Teil in der gesamten Wissenschaftswelt das unmissverständlich gleiche. Da kann man nicht manipulativ oder konnotativ manipulieren.
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Re: Ist das Buch Hiob authentisch?

Beitrag von Corona »

Opa Klaus hat geschrieben: Mo 20. Jun 2022, 13:31 Der Ankläger trat bereits in Eden in Feindschaft gegen Gott auf indem er Gottes Worte vor Eva in Zweifel zog: 1.Mose 6:4
4 Da sagte die Schlange zur Frau: Keineswegs werdet ihr sterben!
5 Sondern Gott weiß, dass an dem Tag, da ihr davon esst, eure Augen aufgetan werden und ihr sein werdet wie Gott, erkennend Gutes und Böses.
Die Schlange wird nirgends bei A&E als Ankläger benannt.

Man kann sie ebenso einfach als unseren animalisch-sinnlichen Trieb ansehen.
Jer 23
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Re: Ist das Buch Hiob authentisch?

Beitrag von Corona »

Hiob hat geschrieben: Mo 20. Jun 2022, 15:29 Deshalb steht der Satz "Liebe Deinen Nächsten" über allem.
Was bedeutet das? Ohne weitere Definition, stehst du schnell am Berg. Wenn der Sohn seine Mutter liebt, nicht als Mutter sondern als Frau, liebt er ja auch seine Nächste. Deshalb deshalb finde ich solche Generalisierungen nicht dienlich.
Jer 23
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Sunbeam
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Re: Ist das Buch Hiob authentisch?

Beitrag von Sunbeam »

Hiob hat geschrieben: Mo 20. Jun 2022, 16:40
Sunbeam hat geschrieben: Mo 20. Jun 2022, 16:34 Da lobe ich mir dann doch die wissenschaftlichen Studienmodelle, auch in ihren oft zeitweise Unterschiedlichkeiten.
Soweit es sich um Modelle handelt, die nicht unmissverständlich experimentell überprüft werden können (also de facto alle philologischen und gesellschaftswissenschaftlichen Modelle), sind sie den theologischen Modellen ähnlich.
Ja, und weiter?
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Oleander
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Re: Ist das Buch Hiob authentisch?

Beitrag von Oleander »

Hiob hat geschrieben: Mo 20. Jun 2022, 15:29 Richtig. - Wie schon an anderer Stelle zitiert, hier eine Szene aus "Narnia": Aslan (alias Gott) hört von einem Mädchen, dass dieses bereue, früher jemandem anderen gedient zu haben. Darauf sagt Aslan: "Ich habe Dich dabei beobachtet und gesehen, dass Du es mit reinem Herzen tust. Deshalb rechne ich Dir diese Zeit so an, als hättest Du MIR gedient". Siehe auch Röm. 2,14.
Bitte, sei mir nicht böse, aber du ziehst als Beleg einen "fiktiven" Film (Geschichte)hinzu, die von einem Christen( C.S. Lewis ) geschrieben wurde. :roll:
Das wäre ja grade so, als würde ich die Bibel mit einer Aussage aus der Bibel begründen wollen, die ja doch nur von gläubigen Menschen verfasst wurde.
Oder mit einer Aussage aus dem Koran ...usw.
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